Die Lütticher wurden in der Frankfurter Arena von rund 2500 mitgereisten Fans unterstützt. Die Fans haben im Vorfeld der Partie einen wahren Sicherheitsmarathon über sich ergehen lassen müssen. Rund 30 Lütticher Fans wurden schon weit vor dem Spielbeginn wieder auf die Heimreise geschickt, da sie Sturmmützen und Pyrotechnik mit sich geführt hatten. Die anderen Lütticher Fans durften nicht zum berühmten Frankfurter Römerberg, da der harte Frankfurter Kern im Vorfeld Ärger angekündigt hatte. Die Maßnahmen machten sich bezahlt, da Ausschreitungen durch die massive Polizeipräsenz verhindert werden konnten.
Die ausverkaufte Frankfurter Arena hatte sich für das Spiel gegen die Lütticher wieder eine beeindruckende Choreo ausgedacht. Standard-Coach Michel Preud'homme musste in letzter Sekunde auf den verletzten Zinho Vanheusden verzichten. Für ihn brachte der Lütticher Trainer den 22-jährigen Dominic Lavalée, der in dieser Saison noch keine Minute für Lüttich auf dem Platz gestanden hatte.
Beide Mannschaften neutralisierten sich in der Anfangsphase und hielten sich gegenseitig vom Strafraum fern. Torchancen gab es in der Anfangsviertelstunde erst einmal nicht. Richtig brenzlig wurde es in der 23. Minute für die Gastgeber, als Lüttich gefährlich im Sechzehner der Eintracht auftauchte. Fai legte auf Carcela zurück, der aber noch im letzten Augenblick entscheidend am Schuss gehindert werden konnte.
Eine Standardsituation sorgte in der 28. Minute für das erste Tor in der Partie. Der Freistoß des Japaners Kamada wurde von Eintracht-Kapitän Abraham am zweiten Pfosten im Tor untergebracht. 1:0 für die Eintracht.
Frankfurt kontrollierte im Anschluss das Geschehen auf dem Platz. In der 41. Minute hebelte Standard-Kapitän Carcela mit einem starken Zuspiel auf Amallah die Frankfurter Abwehr aus. Amallah vergab aber die Riesenchance zum Ausgleich und setzte das Leder über das Tor der Eintracht.
Der zweite Spielabschnitt hatte nicht so eine lange Anlaufzeit nötig. Paciencia setzte in der 49. Minute zum Schuss an. Milinkovic-Savic im Lütticher Tor konnte den Schuss des Portugiesen über den Querbalken lenken.
Glück für die Lütticher in der 54. Minute, als der Einsatz von Gavory gegen Kamada nicht mit einem Elfmeter geahndet wurde. 11 Minuten später verpasste Cop den Ausgleich für Standard um Zentimeter.
Frankfurt blieb aber die spielbestimmende Mannschaft und offenbarte immer wieder Lücken in der Lütticher Abwehr. In der 72. Minute lenkte Lavallé einen Schuss zur Ecke. Bei der anschließenden Ecke von Kamada wuchtete Hinteregger den Ball per Kopf zum 2:0 für die Eintracht ins Tor.
In der 81. Minute verpasste Paciencia den endgültigen K.O. der Lütticher. Sein Flugkopfball wurde von Milinkovic-Savic pariert. Im Gegenzug gelang Amallah der Anschlusstreffer zum 2:1 nach Zuspiel von Boljevic.
Eine Co-Produktion der beiden eingewechselten Lütticher Mpoku und Lestienne hätte in der 87. Minute mehr einbringen müssen für die Gäste aus der Maasstadt. Der Schuss Lestiennes ging aber am zweiten Pfosten vorbei.
Der Sieg der Eintracht ging unterm Strich in Ordnung. Lüttichs Chancen auf europäisches Überwintern ist schwindend gering.
Das Rückspiel in Lüttich steigt in zwei Wochen. Die Fans der Frankfurter Eintracht sind von dem Aufeinandertreffen ausgeschlossen. Grund sind Ausschreitungen der Frankfurter im Spiel gegen Guimaraes.