Die AS Eupen macht es ihren Fans nicht leicht. Seit dem Aufstieg in die 1. Division reihen sich die Ungereimtheiten und Kehrtwendungen beim ostbelgischen Erstligisten aneinander.
Noch in der Feierlaune stimmt der Club seine Anhänger auf die unumgängliche Trennung von den Publikumslieblingen ein. Das sei halt das System, Spieler gewinnbringend zu verkaufen und das Karussel drehen zu lassen.
Neun Tage später die Pressekonferenz von Investor Antonio Imborgia. Alle bleiben hier, maximal einer geht, drei Verstärkungen brauchen wir. Mijat Maric ist gegangen, gekommen sind nicht weniger als elf neue Spieler, eine komplette neue Mannschaft.
Nach einigem Hin- und Her wird Aufstiegscoach Dany Ost in seinem Amt bestätigt. Genau wie Assistenztrainer Egide Forthomme und Konditionstrainer Fiorillo. Mit den besten Referenzen Ende Juni frisch aus Italien eingeflogen: ein neuer Torwarttrainer, Maurizio Guidino.
Die sind jetzt alle weg. Nachdem der AS-Direktor ihnen am letzten Montag noch öffentlich das Vertrauen der Vereinsführung ausgesprochen hatte. Seither wurde nicht mehr gespielt und auch nicht mehr verloren. Überraschend zurückgetreten sei das Quartett, heißt es im Kommunique der Vereinsführung - entlassen, glaubt die Presse aus sicherer Quelle zu wissen.
Noch im Kader, aber längst auf dem Abstellgleis: Freddy Mombongo, bester Torschütze und Publikumsliebling der Aufstiegsmannschaft. Ach ja, und zwischenzeitlich gab es auch noch den Rücktritt des Vizepräsidenten Ralph Lentz, mit Leib und Seele AS-Mann. Seine Anwaltskanzlei bereite ihm zu viel Arbeit, sagt der Mann, der Antonio Imborgia an Bord geholt hat, um zwei Jahre später selbst abzuspringen. Jetzt bleiben auf der oberen Etage nur der im Hintergrund agierende Präsident, dem die flämische Presse Rücktrittsgedanken nachsagt, und - einsam an der Front - Direktor Manfred Theissen.
All das in einem Kontext, wo die AS Eupen bei der Finanzierung des Stadions auf öffentliche Gelder angewiesen ist und Rückenwind braucht. Bei den Politikern, und wenn eben möglich auch bei der Bevölkerung. Doch Rückenwind liefert die AS Eupen seit ihrem Aufstieg durch sich widersprechende Worte und Taten vor allem den Skeptikern und Kritikern.
Mit dem Rücken zur Wand soll Eziolino Capuano, der neue italienische Trainer mit viel Temperament und Begeisterung (aber ohne Erfahrung im belgischen Fußball) es richten. Gut gelaunt hat er heute Nachmittag vor zahlreichen Journalisten und einigen interessierten Fans seine erste Trainingseinheit geleitet. Interviews gab er noch keine. Im Vorfeld hat er die Aufgabe bei der AS Eupen als 'mission impossible' bezeichnet.
Ihm und der AS Eupen sei zu wünschen, dass er die Schubumkehr schafft. Damit die AS Eupen endlich beweisen kann, dass die erste Division doch keine Nummer zu groß ist für Ostbelgiens ranghöchsten Fußballclub.
Bild: belga
hoffentlich machen diese italiener den as nicht kaputt.