Der Fußball-Weltverband FIFA hat Russland nach einer Inspektionsreise Chancen auf die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 oder 2022 eingeräumt. FIFA-Delegationschef Harold Mayne-Nicholls lobte zum Abschluss der mehrtägigen Reise am Donnerstag in Moskau vor allem die Garantie von Regierungschef Wladimir Putin, die Stadien fristgerecht zur Verfügung zu stellen.
Sportminister Witali Mutko erklärte aber gleichzeitig, dass das Riesenreich im Unterschied zu England oder Spanien, die sich neben weiteren Ländern ebenfalls um die Turniere bewerben, Defizite in der Infrastruktur habe. Russland hat noch nie eine Fußball-WM ausgerichtet.
Die besichtigten Sportstätten in Moskau und St. Petersburg sowie im Schwarzmeerort Sotschi und in Kasan seien bemerkenswert, sagte Mayne-Nicholls. Jedoch habe der Weltverband unter anderem die Flughäfen in den Städten als «wenig WM-reif» kritisiert, sagte Mutko. Russland werde die Zahl der möglichen Spielorte von derzeit 16 auf maximal 10 reduzieren, kündigte der Minister an.
Außer Russland bewerben sich England, die USA und als Doppelkandidaten die Niederlande und Belgien sowie Spanien und Portugal für beide Turniere. Australien, Japan, Südkorea und Katar haben nur eine Bewerbung für die WM 2022 eingereicht. Die FIFA vergibt beide Turniere im Dezember.
Wolfgang Jung (dpa) - Bild: epa