Das erste Hamburger Stadtderby auf Bundesliga-Ebene seit siebeneinhalb Jahren hatte eine sehr ostbelgische Note. Beim "Spiel der Spiele" in der Stadt Hamburg saßen zwei Ostbelgier auf der Bank: der Eupener Maik Göbbels als Co-Trainer beim favorisierten HSV und der Hergenrather Janosch Emonts als Athletiktrainer beim Stadtrivalen FC St. Pauli. Beim HSV stand zudem mit Orel Mangala ein weiterer Landsmann in der Basis.
Die Anspannung im Vorfeld der Partie war deutlich spürbar. Die Sicherheitskräfte waren beim prestigeträchtigen Derby in Alarmbereitschaft. 1.500 Polizisten sollen am Derby-Sonntag im Einsatz gewesen sein. Beim Abschlusstraining des HSV am Samstag waren 2.500 HSV-Fans beim Abschlusstraining. 15.000 St.-Pauli-Fans, die keine Karte bekommen haben, verfolgten die Partie beim Public Viewing am Millerntor. Das Volksparkstadion war selbstverständlich ausverkauft.
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Der HSV wollte mit einem Derbysieg wieder auf drei Punkte an den Spitzenreiter der 2. Bundesliga, den 1. FC Köln, ran kommen. St. Pauli hatte im Falle eines Auswärtssiegs ebenfalls in die Spitzengruppe der 2. Liga vorzurücken.
Entsprechend munter der Beginn zwischen den beiden Rivalen. Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste. Ein Freistoß von der rechten Seite flog in den Strafraum, wo St.-Pauli-Kapitän Flum unbedrängt köpfen konnte. Pollersbeck im Hamburger Tor musste abtauchen, um den Rückstand des HSV zu verhindern.
Der HSV versuchte im Anschluss Druck aufzubauen ohne wirklichen Zug zum Tor. Erst nach einem Eckstoß in der 25. Minute gab es die erste echte Torgefahr des HSV. Bates Kopfball wurde noch zur Ecke abgefälscht und flog am zweiten Pfosten knapp am Tor der Gäste vorbei. In der Schlussphase der ersten Halbzeit waren die Gäste dann noch einmal am Drücker, konnten aber auch nicht in Führung gehen.
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Die zweite Halbzeit hatte erst einmal wenig zu bieten, bis auf die gute Stimmung auf den Rängen. In der 59. Minute köpfte Diamantakos, nach Flanke von der linken Seite, mit wenig Kraft in Richtung des HSV-Tors. Ein leichtes Unterfangen für Pollersbeck, den Ball aufzuschnappen. Im Anschluss übernahmen die Rothosen wieder das Kommando in ihrem Volkspark. Für die Schlussphase kam Lasogga ins Hamburger Sturmzentrum.
Das Spielende war zerfahren. Tore sollten keine mehr fallen, auch wenn es in der Nachspielzeit noch einmal richtig brenzlig wurde für Hamburg, als St. Pauli es aus der Distanz versuchte und Pollersbeck in letzter Sekunde den Ball noch über die Latte lenken konnte.
Christophe Ramjoie