Orlando Sa feierte im Champions-League-Qualifikationsduell gegen Ajax Amsterdam sein Comeback in der Lütticher Startelf. Im Vergleich zur Generalprobe am letzten Freitag gegen Waasland-Beveren nahm Coach Michel Preudhomme noch eine weitere Veränderung vor. Carcela rückte für Djenepo in die Basis. Bei Amsterdam stand der Ex-Schalker Klaas Jan Huntelaar in der Spitze.
Die letzten Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten waren gerade einmal zwei Jahre her. In der Europa-League-Gruppenphase mussten sich die Lütticher mit 0:1 geschlagen geben und kamen in Sclessin nicht über ein 1:1 hinaus. Am Rande von beiden Duellen kam es vor zwei Jahren zu Ausschreitungen, auch deswegen wurden die Sicherheitsmaßnahmen deutlich verschärft.
In einem nicht ganz ausverkauften Lütticher Stadion kam Mehdi Carcela in der dritten Minute zum ersten Abschluss. Der Schuss des marokkanischen Nationalspielers flog aber knapp rechts am Kasten der Gäste vorbei. Amsterdam benötigte etwas Anlaufzeit, um in Richtung des Lütticher Tors zu kommen. Der Kopfball von Huntelaar in der zehnten Minute wirkte eher wie eine Rückgabe zu Ochoa. In der Folgeaktion war der Schuss von Carcela in Richtung Amsterdamer Tor schon deutlich gefährlicher einzustufen.
Die Amsterdamer waren deutlich effizienter, denn gleich mit der ersten gefährlichen Chance fiel die Führung der Gäste. Ochoa unterlief die Hereingabe von Tadic von der rechten Seite, der "Hunter" Klaas Jan Huntelaar war per Kopf zur Stelle und netzte zum 0:1 ein. Da waren 18 Minuten gespielt. Lüttich reagierte in der 22. Minute. Sa versuchte nach Hereingabe von Cavanda, von rechts per Hacke ins Tor zu treffen. Onana im Ajax-Kasten hatte den Braten gerochen.
Brenzlig wurde es im Lütticher Strafraum nach 31 gespielten Minuten. In Extremis konnte Laifis vor dem einschussbereiten Huntelaar klären. Mit der nächsten Chance erhöhten die Gäste auf 0:2. Tadic schoss von der Strafraumgrenze via rechten Innenpfosten ins Lütticher Tor. Die Niederländer zeigten eine unheimliche Effizienz vor dem Tor. Zwei Chancen, zwei Tore.
Lüttichs Antwort auf den zweiten Gegentreffer kam etwas zaghafter. Sa versuchte es per Kopf, aber nicht wirklich gefährlich. Kurz vor der Pause hatte Mpoku per Kopf noch die Möglichkeit, per Kopf zu verkürzen, aber auch der der Kopfball des Kongolesen flog am Tor der Niederländer vorbei.
Die Lütticher wollten nach dem Seitenwechsel noch einmal aufdrehen, hatten aber in der 51. Minute Glück, dass Amsterdam nicht schon frühzeitig den Sack zu machte. Ziyech vergab die Riesenmöglichkeit, auf 0:3 zu erhöhen. Für die letzten 25 Minuten brachte Lüttichs Coach Michel Preudhomme Renaud Emond für den enttäuschenden Orlando Sa.
Eine Minute später dann der Anschlusstreffer durch Mehdi Carcela nach einer herrlichen Einzelaktion. Lüttich schien erweckt. Keine zwei Minuten später landete der Kopfball des gerade eingewechselten Emond via Innenpfosten in den Händen von Onana im Ajax-Kasten.
Standard versuchte im Anschluss, den Druck auf Amsterdam weiter zu erhöhen. Zehn Minuten vor dem Ende versuchte es Marin mit einem flachen Schuss, der aber rechts am Tor vorbeiflog. Zwei Minuten später hätte Huntelaar alles klar machen können für die Niederländer. Ochoa verhinderte aber den dritten Ajax-Treffer an diesem Abend.
In der Nachspielzeit gab es einen Elfmeter für Standard, nachdem der eingewechselte Djenepo im Sechzehner von den Beinen geholt wurde. Emond erwies sich als nervenstark und verwandelte den Foulelfmeter sicher zum 2:2-Ausgleich.
Am nächsten Dienstag findet in Amsterdam das Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde der Champions League statt. Im Falle eines Scheiterns in der Champions-League-Qualifikation wartet auf Lüttich, als Sieger des Landespokals, die Gruppenphase der Europa League.
Christophe Ramjoie