Die Fernsehübertragung der RTBF begann leider mit einer kleinen Panne, von der die Gemeinde Bütgenbach betroffen war. Als die Fahrer die erste Gemeinde in der Deutschsprachigen Gemeinschaft passierten, fiel der Ton aus, und so konnten die Kommentatoren die Fernsehzuschauer leider nicht über die touristischen Vorzüge von Bütgenbach informieren. Ab Elsenborn war der Ton dann wieder da, und das sollte in den verbleibenden 80 Kilometern auch bleiben.
Nach der Überquerung des Hohen Venns dann: spektakulär der Anstieg des Eupener Esel, wo der zweite Sprint des Tages von Andy Capelle gewonnen wurde vor dem Franzosen Julien Berard. Die beiden ersten Ausreißer des Tages hatten in Eupen noch einen Vorsprung von 1 Minute und 40 Sekunden auf das Hauptfeld, doch sie sollten bald eingeholt werden.
Bei der ersten Passage auf der Ziellinie in Lontzen hatte dann eine neue Spitzengruppe von zwölf Fahrern 30 Sekunden Vorsprung, doch schon schnell waren wieder alle beisammen. Es folgte eine Rundfahrt über Walhorn, Hergenrath und Kelmis und schließlich noch ein Schlenker über Moresnet, Montzen und Hombourg, bevor es erneut nach Welkenraedt-Lontzen ging.
Es gab noch viele Ausreißversuche, doch am Ende gab es dann doch wieder einen Massenspurt.
Der Brite Russell Downing war der Stärste und siegte vor dem Niederländer Stefan Van Dijk, der bereits am Sonntag die zweite Etappe dieser Wallonie-Rundfahrt gewonnen hatte. Aufgrund der Zeitgutschrift von zehn Sekunden für den Etappensieg stand Russell Downing nach der Schlussetappe in Lontzen auch als Gesamtsieger dieser Tour de Wallonie fest.
Als bester Belgier beendete Maxime Vantomme die Rundfahrt auf Platz 4. Der große Favorit, Landesmeister Stijn Devolder, enttäuschte und landete abgeschlagen unter "ferner liefen". Wieder kein belgischer Sieg also in diesem Jahr, der letzte belgische Sieg datiert aus dem Jahr 2000, damals war es Axel Merckx, der Sohn von Eddy Merckx, der die Wallonie-Rundfahrt gewann.
Die Tour de Wallonie ist nicht die Tour de France: Dieses Etappenrennen ist ein Rennen der zweiten Liga für alle Profis, die in Frankreich nicht an den Start gehen konnten. Doch der Wettergott war auf Seiten der Organisatoren: Erst nachdem alles geklappt hatte, nachdem das Rennen und auch die Siegerehrungen zu Ende waren, erst dann kam der Regen. Die Fernsehzuschauer hatten zuvor das Urlauberparadies Ostbelgien bei Sonnenschein begutachten können.