Christoph Gallo aus Weppeler war in seinem Revier der Schnellste: Er siegte beim fünften Trail in und um Schönberg.
Über 30,6 Kilometer setzte sich Gallo nach 2:07:36 gegen den Vorjahressieger Thorsten Langer aus Recht (2:09:51) durch, den er zu Beginn noch hatte ziehen lassen: "Ich hatte schon ein bisschen Respekt vor der langen Strecke und wollte die ersten zehn bis 15 Kilometer ruhig angehen," sagte der spätere Sieger. "Ich habe Thorsten 100 bis 200 Meter Vorsprung gelassen, ich behielt ihn aber immer in Sichtweite."
Hinauf zum Schwarzen Mann holte er den Konkurrenten dann ein: "Wir sind dann noch ein paar Kilometer zusammen gelaufen und nach einer gewissen Zeit habe ich mich dann abgesetzt."
Stephan Langer (2:14:52) und Pascal Langer (2:22:10) landeten auf den Plätzen drei und vier. Schnellste Frau über die lange Strecke war Eva Simonse in 2:55:04.
Von Brüssel nach Schönberg
Mit dem Schönberg Trail hatte sich Christoph Gallo einiges vorgenommen, nachdem er am Sonntag zuvor bei den 20 Kilometern von Brüssel Zehnter geworden war: "Also Mittwoch wäre ich die 30 Kilometer noch nicht gelaufen, aber nach fünf bis sechs Tagen geht es. Man hätte natürlich schon gerne zwei Wochen Pause, aber für so ein Heimrennen macht man so was."
Bei der Mittelstrecke über 15,3 Kilometer kam Daniel Hilgers in 1:02:56 vor seinem Bruder Martin (1:04:29) ins Ziel. "Ich hatte am Anfang Martin immer im Rückspiegel und dann war ich alleine, war ok", sagte der Atzerather, der sich mit dem Sieg ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk gemacht hat: Er wird am Montag 32. Als Dritter komplettierte Julien Chamberland (1:05:26) das Podium für den AC Eifel. Gaby Andres aus Nidrum war in 1:14:16 mal wieder schnellste Frau auf dieser Strecke.
Auf der Kurzstrecke von 7,9 Kilometern war der 18-jährige Tom Reuter aus Iveldingen in 29:54 mit Abstand der Schnellste. "Ich bin von Anfang an vorneweg und keiner, der mitkam. Da habe ich einfach mein Tempo durchgezogen, am Ende noch ein bisschen Gas gegeben, Spaß gehabt, war sehr gut." Kerstin Heinen lief mit 40:15 die schnellste Zeit bei den Frauen.
Mehr als 50 Kinder beim Challenge
Daneben wurden auch zwei Kinderläufe über 800 Meter (Jahrgänge 2009-2011) und 1300 Meter (Jahrgänge 2006-2008) ausgetragen. Schönberg bildet hier zusammen mit den Läufen in Eupen, Bütgenbach und Mützenich einen Challenge. Mehr als 50 Kinder waren dabei.
Insgesamt hatten sich in Schönberg rund 230 Läufer eingeschrieben. "Schade, dass auf der langen Strecke, die doch sehr schön ist auch von der Aussicht her, nur 27 Läufer gestartet sind", bedauerte Organisator Jérôme Hilger-Schütz. "Das ist der einzige Wermutstropfen."
Spuren der Vortage
Die Läufer lobten die anspruchsvollen Strecken, die an einigen Stellen noch deutliche Spuren der starken Regenfälle der letzten Tage trugen. "Eigentlich markieren wir die Strecken am Tag vorher", sagte Hilger-Schütz, "aber am Freitag mussten wir abbrechen. Das war unmöglich, teilweise war es überschwemmt." Am Samstagmorgen wurden ab 6 Uhr dann alle Pfeile nochmal nachgezogen.
Hauptlauf-Sieger Christoph Gallo nahm es auch, wie es kam: "Ich habe gestern noch beim Markieren der Strecke geholfen und mich gefragt: Was wird das hier? Das war ein einziger Bach von 31 Kilometern." Bis zum Rennen am Samstagnachmittag sei die Strecke aber in weiten Teilen abgetrocknet: "Wir mussten zwar mehrfach durch fließendes Gewässer, aber das war jetzt nicht so schlimm. Nach zwei Kilometern hatten wir sowieso nasse Füße. Es war besser als gedacht."
Stephan Pesch