Die Rotlicht-Affäre in Frankreich könnte Fußball-Profi Franck Ribéry vom FC Bayern auch noch in seiner Wahlheimat Deutschland Ärger bereiten. Die Staatsanwaltschaft München bestätigte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag, dass sie sich inzwischen ebenfalls den Vorgang anschaue. Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich unterdessen besorgt über den juristischen Ärger seines Top-Stars, mit dem man erst kürzlich den Vertrag bis 2015 verlängert hatte.
Die Staatsanwaltschaft bestätigte eine Meldung der «Augsburger Allgemeinen», die unter Berufung auf Münchner Justizkreise von einer «Vorprüfung» der Geschehnisse um Ribéry berichtet hatte. Ein Ermittlungsverfahren gegen den Profi gibt es laut Staatsanwaltschaft aber bislang nicht.
Rummenigge betrachtet die Entwicklung mit Sorge und vermutet spezielle Motive in der Strafverfolgung von Ribéry in Frankreich. «Ich glaube, das ist eine politisch motivierte Geschichte wegen des schlechten Abschneidens der französischen Nationalmannschaft bei der WM. Ribéry soll zum Sündenbock gemacht werden. Wir machen uns große Sorgen über den Ausgang des Verfahrens», sagte der Bayern-Chef in der «Bild»-Zeitung (Donnerstag).
Gegen Ribéry war in dieser Woche in seiner Heimat Frankreich ein Anklageverfahren eingeleitet worden. Er hatte bezahlten Sex mit einer Prostituierten eingeräumt, die seinerzeit minderjährig war. Allerdings beteuert der Bayern-Spieler, damals nicht das Alter (17) der Frau gekannt zu haben. Die junge Frau bestätigte diese Aussage. Dem 27-Jährigen droht in Frankreich eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.
Ribéry soll die damals minderjährige Prostituierte auch einmal nach Deutschland eingeflogen haben. Er soll sich mit ihr in einem Münchner Hotel getroffen haben. Sexuelle Kontakte zu minderjährigen Prostituierten gegen Bezahlung sind auch in Deutschland strafbar. Der FC Bayern erwartet den Offensivspieler, der nach Leistenoperationen an seiner Fitness arbeitet, am Sonntag zurück in München.
Christian Kunz und Klaus Bergmann (dpa) - Bild: epa