Real Madrid hat eine historische Schmach erst in der siebten Minute der Nachspielzeit verhindert: Dank des späten Elfmeter-Treffers von Cristiano Ronaldo retteten die Königlichen das 1:3 gegen Juventus Turin und damit den achten Einzug in das Halbfinale der Champions League in Serie.
Vor allen Juve-Stürmer Mario Mandzukic hatte Real lange zittern lassen. Der frühere Angreifer von Bayern München und dem VfL Wolfsburg brachte den Top-Favoriten im Rückspiel gegen Juventus Turin mit seinen beiden Kopfball-Treffern in der 2. und 37. Minute ins Wanken, nachdem die «Königlichen» schon nach dem 3:0 im Hinspiel wie der sichere Halbfinalist aussahen.
Als in der 61. Minute Real-Keeper Keylor Navas einen Ball durch die Arme rutschen ließ und Blaise Matuidi zum 3:0 für Juve einschoss, verstanden die Zuschauer im Estadio Bernabeu die Welt nicht mehr. Erst Ronaldo erlöste die Fans dann in letzter Sekunde mit seinem 120. Tor in der Champions League, wobei der Elfmeter, den Mehdi Benatia an Lucas Vazquez verwirkt hatte, nicht unumstritten war. "Ich kann nicht verstehen, warum die Leute gegen diesen Elfmeter protestiert haben", zeigte Ronaldo Unverständnis.
Trotz der starken Leistung gelang es Juventus nicht, erstmals in der Geschichte der Königsklasse ein Heim-0:3 aus dem Hinspiel noch auszubügeln. Für den 40 Jahre alten Torhüter Gianluigi Buffon, dessen Fortsetzung der Karriere noch offen ist, könnte es das letzte Spiel in der Eliteliga des europäischen Fußballs gewesen sein. Wegen Schiedsrichterbeleidigung sah der Keeper vor dem Elfmeter noch die Rote Karte.
Auf dem Weg in das ersehnte Champions-League-Finale müssen die Triple-Jäger des FC Bayern jetzt noch eine große Hürde überwinden. Beim Einzug in das elfte Halbfinale in Europas Fußball-Königsklasse reichte den Münchnern am Mittwoch im zähen Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Sevilla ein hart erarbeitetes 0:0. Eine Woche nach dem 2:1 in Spanien tat sich das Starensemble von Trainer Jupp Heynckes vor 70 000 Zuschauern in der heimischen Arena unerwartet schwer gegen den mehrmaligen Europa-League-Sieger.
Den letzten Gegner auf dem Weg ins Endspiel am 26. Mai in Kiew erfahren die Bayern am Freitag bei der Auslosung in Nyon.
dpa/wb