Als vor wenigen Wochen die Einladung zur U15-Nationalmannsschaft ins Hause Humartus flatterte, war die Freude bei der 14-jährigen Loredana groß. "Das ist schon ein schönes Gefühl, wenn man sein Land vertreten kann. Aber man muss auch Ehrgeiz haben und dafür kämpfen", sagt Loredana.
Bislang ist Loredana in Lüttich bei den Nachwuchsfußballerinnen von Standard aktiv. Die 14-Jährige trainiert drei Mal pro Woche in Lüttich und an den Wochenenden noch ein weiteres Mal im Leistungszentrum in Tubize. Da kommen schon einige Kilometer zusammen, die durch die Eltern zurück gelegt werden müssen.
Für das kommende Schuljahr wird in Lüttich ein Fußball-Internat eröffnet. Der Schritt dorthin kommt für Loredana aber erst einmal nicht in Frage. "Ich will noch nicht von zuhause weg und weil das auf Französisch ist, ist es auch mit der Sprache ein bisschen schwierig."
Der Vergleich mit Kathy Hendrich liegt nah, wobei der Weg der Weywertzer Nachwuchsfußballerin ein ganz anderer ist. Ein Vorbild ist die gestandene deutsche Nationalspielerin aber schon für die 14-Jährige. "Ich habe ja ganz klein angefangen als Deutschsprachige in Lüttich und bin dann immer höher gestiegen. Natürlich war sie mein Vorbild, denn sie hat es ja auch so gemacht."
Frauenfußball ist in Belgien immer noch am Anfang der Entwicklung. Zwar hat die Frauenfußball-Nationalmannschaft in den letzten Jahren deutlich an Qualität und Popularität hinzugewonnen. In puncto Publikumszuspruch hinken die Frauenteams den männlichen Kollegen aber immer noch deutlich hinterher. Ein Punkt, der auch Loredana wurmt. "Das ärgert mich, weil wir ja auch dieselbe Leistung wie die Männer bringen."
Vielleicht ändert sich das ja in den kommenden Jahren und Loredana kann irgendwann einmal auch in einem ausverkauften Lütticher Stadion auflaufen.
cr/mg