Andy Schleck hat sich bei der Tour de France zum König der Alpen gekrönt. Am Sonntag feierte der Luxemburger beim Anstieg nach Morzine seinen ersten Etappensieg und heute, auf der schweren Fahrt von Morzine nach Saint Jean de Maurienne, eroberte er das Gelbe Trikot des Spitzenreiters.
Nachdem er sich beim Anstieg zum Col de la Madeilene gemeinsam mit Alberto Contador aus der Gruppe der stärksten Tourfahrer absetzen konnte. Gemeinsam fanden Andy Schleck und Alberto Contador Anschluss an die fünf Fahrer, die aus einer zwölfköpfigen Ausreissergruppe übrig geblieben waren.
Der Franzose Sandy Casar gewann den Schlussspurt und wurde Etappensieger vor dem Spanier Leon Luis Sanchez und dem Italiener Damiano Cunego. Alberto Contador und Andy Schleck begnügten sich mit den Plätzen sechs und sieben, waren aber dennoch die Hauptgewinner des Tages. Denn: Allen Konkurrenten auf den Toursieg zeigten die beiden sich derart überlegen, dass man schon heute behaupten kann, dass entweder Andy Schleck oder Alberto Contador diese Tour de France gewinnen werden.
Das zeigt auch der Blick auf die Gesamtwertung: Hier hat Andy Schleck als Spitzenreiter 41 Sekunden Vorsprung auf Contador. Als Dritter liegt der Spanier Samuel Sanchez schon 2:45 Minuten zurück. Hinter dem Russen Denis Menchov ist Jurgen Van den Broeck aus der Provinz Antwerpen mit einem Rückstand von dreieinhalb Minuten jetzt Fünfter.
Weil Jürgen Van den Broeck heute zwar gut, aber nicht ganz so stark gefahren ist wie am Sonntag. Der Fahrer aus dem Team Omega Pharma musste einige seiner Konkurrenten um eine Top Fünf Platzierung ziehen lassen, kam aber trotz eines Reifendefekts am Col de la Madeleine noch als 17. ins Ziel. Mit einem Rückstand von 3 Minuten.
Das sind Peanuts im Vergleich zu den acht Minuten Rückstand, die Cadel Evans sich heute einhandelte. Der Träger des Gelben Trikots erlebte heute einen ähnlichen Einbruch wie Lance Armstrong am Sonntag. In der Gesamtwertung ist der Australier jetzt nur noch 18. Nach Lance Armstrong kommt auch der amtierende Weltmeister nicht mehr für den Toursieg in Frage.
Übrigens, ein starkes Rennen fuhr einmal mehr Kevin de Weert aus Duffel. Er fuhr in der Gruppe mit Jurgen Van den Broeck an der Seite von Lance Armstrong, Ivan Basso und Roman Kreuziger. Als 14. war Kevin de Weert heute sorgar bester Belgier. Auch Rang 23 in der Gesamtwertung ist nicht übel.
Morgen führt uns eine mitreissende Tour de France, bei der die Favoriten endlich noch einmal attackieren und nicht nur abwarten, auf einer weiteren Etappe durch die Alpen. Zwischen Chambéry und Gap sind allerdings keine Anstiege der ersten Kategorie zu bewältigen. Da wird mit wilden Angriffen der Außenseiter gerechnet.
bild:epa