Im ausverkauften "halben" Fußballstadion vor Lille herrschte vor dem Aufeinandertreffen zwischen den beiden Topspielern Jo-Wilfried Tsonga und David Goffin beste Länderspielstimmung. Die Aufgabenstellung beim vierten Spiel war klar: David Goffin musste gegen Jo-Wilfried Tsonga gewinnen, um den Ausgang des Finales weiter offen zu gestalten.
Tsonga startete entschlossen ins erste Spiel des ersten Satzes mit kraftvollen Aufschlägen. Das erste Spiel ging zu Null an den Franzosen. Schwieriger war der Start Goffins in sein Aufschlagspiel. Der Lütticher musste einen Breakball abwehren und anschließend zum 1:1 im ersten Satz ausgleichen.
Danach ging es im Gleichschritt weiter, wobei Tsonga erst einmal von der Kraft seiner Aufschläge profitieren konnte. Im achten Spiel des ersten Satzes erspielte sich Tsonga der Unterstützung des Heimpublikums vier Breakbälle. Goffin erwies sich als nervenstark und konnte das achte Spiel zum 4:4-Ausgleich nutzen.
Der Tie-Break musste die Entscheidung im ersten Satz bringen, nachdem Goffin zuvor einen Satzball abwehren konnte. Im entscheidenden Spiel konnte sich Goffin seinen ersten Satzball erspielen und diesen auch direkt nutzen. Was für eine mentale Stärke des Lüttichers!
Der zweite Satz verlief ausgeglichen bis zum sechsten Spiel, als Goffin den zweiten Breakball nutzten konnte, um auf 4:2 wegzuziehen. Danach brachte Goffin sein eigenes Aufschlagspiel durch und baute den Vorsprung auf 5:2 aus. Der 26-Jjährige nutzte auch den zweiten Satzball, um die Belgier mit 2:0 in Sätzen in Führung zu bringen (6:3).
Tsongas Wille schien gebrochen. Im dritten Spiel des dritten Satzes hatte der Franzose gleich drei Breakbälle gegen sich. Zwei konnte er abwehren, den dritten nutzte Goffin, um mit 2:1 in Führung zu gehen.
Tsonga war völlig von der Rolle, denn auch das nächste Aufschlagspiel musste der Franzose abgeben. Im nächste Spiel kam Goffin ein wenig in Schwierigkeiten und musste drei Breakbälle abwehren. Das gelang ihm auch mit erneut unheimlicher Coolness auf dem Platz, trotz des sehr unfairen Verhaltens des französischen Publikums.
Die Entscheidung muss das fünfte Spiel zwischen Lucas Pouille und Steve Darcis bringen.
Christophe Ramjoie