Mit dem Ausfall ist gleichzeitig die WM-Entscheidung gefallen, da Morbidelli vor dem vorletzten Rennen 29 Punkte Vorsprung hat und nicht mehr eingeholt werden kann. Der Italiener hat in dieser Saison bislang acht Rennen gewonnen. Lüthi hatte sich bei einem Sturz im Qualifying das linke Sprunggelenk gebrochen.
"Es ist schade, wenn du so gewinnst. Wenn du morgens weißt: Dein größter Konkurrent kann nicht fahren", sagte Teammanager Michael Bartholemy dem BRF. "Wir wollten es auf der Strecke ausmachen und nicht durch einen Unfall. Aber im Endeffekt ist es so. Wir haben das Jahr über gute Arbeit gemacht und von Anfang an geführt. Das hat sich ausgezahlt."
Für den Eupener Teamchef ist es bereits der zweite WM-Titel. 2014 war der Spanier Tito Rabat mit Marc VDS Moto2-Weltmeister geworden. Der Schlüssel zum Erfolg ist für Bartholemy, "dass das Team sehr stabil bleibt: die gleichen Leute im Team, und wir fahren seit vielen Jahren mit den gleichen Elementen am Motorrad. Das ist der Punkt, der uns die letzten Jahre stark gemacht hat."
Den vorletzten WM-Lauf beendete Morbidelli als Dritter. Er musste lediglich Miguel Oliveira aus Portugal und Brad Binder aus Südafrika den Vortritt lassen.
Im nächsten Jahr werden Morbidelli und Lüthi in die MotoGP aufsteigen und bei Marc-VDS-Honda Teamkollegen sein.
Im Eupener Karting Center verfolgten rund 100 Motorsportbegeisterte das Rennen in Malaysia beim Public Viewing. Die Freude über den zweiten WM-Titel des Teams war natürlich groß. "Heute war einfach ein perfekter Tag", reagierte der Eventmanager des Marc VDS Racing Teams, Fabrice Werner. Am 3. Dezember organisiert das Team einen Fantag im Eupener Karting.
Nach Eupen will das Marc VDS Team irgendwann auch wieder langfristig zurückkehren. "Wir sind da dran. Ich würde gerne zurückkommen. Ich mache die Sache ja jetzt schon seit 26 Jahren und bin Eupen immer treu geblieben - egal ob ich bei Kawasaki, Honda oder bei Marc VDS war. Ich bin jemand, der auch immer sein Geld hier gelassen hat und Leute aus Eupen oder Ostbelgien mit involviert habe in die Projekte, die wir machen", sagt Barthomey.
"Ich würde also gerne zurückkommen, aber ich denke, dass man da auch ein bisschen Hilfe für braucht. Die ersten Schritte sind von uns eingeleitet worden. Ich hoffe, dass wir jetzt nicht zu viele Steine in den Weg gelegt bekommen, sonst bleiben wir besser da, wo wir momentan sind. Aber wenn ich aus dem Herzen heraus entscheiden könnte, würde ich so schnell wie möglich hier hin kommen."
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