Glück für Emonts, dass er wohl einen der wichtigsten Posten beim FC St. Pauli besetzen darf: Seit Januar 2015 ist er Athletiktrainer und damit einer der wichtigsten Personen im Hintergrund des Vereins.
Der 32-Jährige ist zwar nicht dafür verantwortlich, ob der Ball ins Tor fliegt oder nicht. Als Athletiktrainer sorgt er aber dafür, dass die Mannschaft über 90 Minuten und vielleicht noch darüber hinaus in einem guten körperlichen Zustand ist.
"Dabei ist der Athletiktrainer nicht unbedingt der beliebteste im Verein oder bei der Mannschaft", räumt Janosch Emonts ein. Das liege in der Natur der Sache, "weil die Spieler bei mir doch viele Sachen machen müssen, die nicht direkt was mit Fußball oder dem Ball zu tun haben, aber die heutzutage trotzdem nötig sind, damit sie halt belastbar und widerstandsfähig und fit sind."
Vorstellen kann sich Janosch Emonts durchaus auch, irgendwann als Athletiktrainer bei einem belgischen Erstligaverein zu arbeiten. "Aber ich habe jetzt einen Vertrag bei St. Pauli und fühl' mich hier auch sehr wohl, dementsprechend gibt's jetzt solche Gedankenspiele nicht direkt".
In verschiedenen Ländern zu arbeiten, reizt den 32-Jährigen schon, weil dort "immer 'ne andere Herangehensweise an den Sport ist, die Kultur eine andere ist, das ist ein Bereich, der immer interessant ist, in dem man sich persönlich sehr stark weiterentwickeln kann", und von daher sei alles denkbar, stehe aber für ihn aktuell nicht oben auf der Tagesordnung.
Nach dem St.-Pauli-Kult gefragt, gerät der Ostbelgier richtig in Fahrt. Von außen sehe man halt die bunten Farben und die besondere Stimmung im Stadion, aber den Verein zeichne viel mehr aus. Es gehe halt nicht nur um Kommerz. "Es sind vor allem die Werte, die hier gelebt werden, das spürt man auch an jeder Ecke, und das ist sicherlich etwas ganz Besonderes, dieses Miteinander, die soziale Komponente, (...) dass man sehr viele Projekte hat, dass man sich um seine Mitmenschen kümmert, dass man vielleicht 'ne andere Herangehensweise hat an bestimmte Themen."
Christophe Ramjoie - Foto: Witters