Die 29-Jährige war am letzten Wochenende sogar bei der Spartan Race Europameisterschaft in Andorra unterwegs, einer EM der Extreme - allein schon deshalb, weil sie in einem Skigebiet auf 2.000 Meter Höhe ausgetragen wird. Die größte Herausforderung lag für Astrid Vliegen aber in der sportlichen Seite - sah sie sich doch mit einer für sie ganz neuen Disziplin konfrontiert: Der Beast-Distanz.
Beim Spartan Race gibt es insgesamt drei Disziplinen, erklärt die Extremsportlerin: "Die Sprint-Distanz über 7km, die Super-Distanz mit ca. 12km und ungefähr 20 Hindernissen und dann schließlich noch die Beast-Distanz mit 20km und mehr , wo zwischen 30 und 40 Hindernissen zu überwinden sind. Die Beast-Distanz hatte ich bis dato noch nie gemacht, also 'ne neue Kiste für mich", erzählt Vliegen.
Zusätzlich mussten sich die Teilnehmer auch noch mit der Kälte rumschlagen, das wohl härteste Hindernis, wie die Organisatoren selbst einräumten. "Wir hatten Start bei -5 Grad°, und weil man teilweise auch durch Wasser musste und durch den Schnee kriechen musste, wusste man nicht so richtig, was soll man anziehen, und wenn man dann nass ist und man verliert das Gefühl in den Händen - das waren dann schon Extrembedingungen, die ich bis dahin einfach noch nicht kennengelernt hatte", schildert die 29-Jährige ihre Erfahrungen.
Seit sie in den Hindernislauf einmal hineingeschnuppert hat, findet Astrid Vliegen so einen normalen Straßenlauf richtig langweilig. "Beim Hindernislauf ist es einfach so, dass man die Abwechslung hat aus Laufen, häufig auch richtige Trailstrecken, Querfeldeinlauf, was ich immer sehr gemocht habe, weil ich früher bei der Leichtahtletik auch auf den Crossstrecken an den Start ging ... und dann kommen die Hindernisse hinzu. Also es ist teilweise taktisch geprägt, man muss sich ansehen, wie man die Hindernisse meistern kann." Dadurch bleibe es jederzeit spannend, weil die guten Läufer nicht auch zwangsläufig die Hindernisse gut meistern.
Und das Allerschönste? "Dass man von Lauf zu Lauf die Fortschritte sieht, weil man merkt, dass der Körper sich daran gewöhnt", beteuert eine begeisterte Astrid Vliegen.
Christophe Ramjoie - Foto: privat