Der Lütticher Coach hatte vor dem Spiel einige Aufstellungssorgen. Orlando Sa Edmilson fehlte verletzungsbedingt. Der wechselwillige Belfodil war gar nicht erst im Kader und Emond war vor der Partie angeschlagen. So stand Benito Raman in der Lütticher Sturmspitze. Bei Brügge kam Decarli zu seinem Debüt im Brügger Dress, nachdem die Mannschaft am letzten Donnerstag enttäuschend in der Vorrunde zur Europa-League ausgeschieden ist.
Der FC Brügge legte stark los und ging bereits mit dem ersten Angriff in Führung. Die Zuordnung der Lütticher Abwehr stimmte in der dritten Minute überhaupt nicht, so dass Hans Vanaken aus kurzer Distanz wenig Mühe hatte, den mexikanischen Nationaltorhüter Ochoa im Kasten der Lütticher zu bezwingen.
Beim nächsten Angriff der Brügger auch das nächste Tor. Diesmal war Vanaken Vorbereiter für Wesley Moraes, der sich gegen Laifis und Ochoa durchsetzen konnte und zum 2:0 einnetzte.
Die Lütticher Antwort folgte durch einen Schuss von der Strafraumgrenze des Franzosen Matthieu Dossevi. Die Flugkurve endete am rechten Brügger Pfosten. Ein zu kurz geratener Rückpass Laifis auf Ochoa hätte für die Lütticher beinahe katastrophale Folgen gehabt. Der mexikanischer Schlussmann blieb aber gleich zwei Mal Sieger im Duell mit Diaby.
Lüttich gab sich aber keinesfalls auf und hatte in der 35. Minute die Chance, zu verkürzen. Die Hereingabe Ndongalas von links konnte Mpoku per Kopf nur knapp neben das Tor befördern. Zwei Minuten später Eckstoß der Lütticher von der linken Seite. Der Kopfball Laifis' flog aber direkt in die Arme des Brügger Schlussmanns Horvath. Die Lütticher waren bemüht, den Anschluss zu finden. Mehr als Bemühung war im ersten Durchgang aber nicht drin.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff fälschte Alexander Scholz einen Schuss Vanakens unhaltbar ins eigene Tor ab. Das war die Entscheidung! In dieser aus Lütticher schwierigen Phase war es sicher kein Geschenk, das Neuzugang Carlinhos zu seinen ersten Spielminuten kam. Von Not schlitterten die Lütticher zehn Minuten vor Spielende in Richtung Elend, als Brandon Mechele zum 4:0 traf.
Christophe Ramjoie - Bild: Virginie Lefour/Belga