In einem hochklassigen Endspiel in Enschede bezwangen die "Löwinnen" die Skandinavierinnen mit 4:2 (2:2). Die Däninnen hatten im Viertelfinale das deutsche Team ausgeschaltet, das zuletzt sechsmal hintereinander den Titel gewonnen hatte.
Die Niederlande ist bei der zwölften EM erst der vierte Sieger nach Deutschland (8 Titel), Norwegen (2) und Schweden (1). Nadia Nadim brachte den Außenseiter aus Dänemark früh in Führung (6./Foulelfmeter). Vivianne Miedema (10.) und Lieke Martens (28.) drehten die Partie zunächst für Oranje, ehe Pernille Harder ausglich (33.). Sherida Spitse (51.) und erneut Miedema (89.) sicherten den Holländerinnen nach der Pause den Titel.
Auf der Tribüne hatte sich Prominenz versammelt. So verfolgten der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, der frühere Bayern-Coach Louis van Gaal oder der ehemalige Weltklassestürmer und frühere niederländische Bondscoach Marco van Basten die Partie in Enschede.
Die Niederländerinnen begannen, angetrieben von der deutlichen Mehrheit der 27 093 Zuschauern in der ausverkauften Arena des FC Twente, schwungvoll und wurden prompt kalt erwischt. Kika van Es foulte Sanne Troelsgaard an der Strafraumgrenze und die gebürtige Afghanin Nadim verwandelte sicher. Doch nur vier Minuten später schlug Oranje durch das dritte Turniertor von Miedema zurück. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den die Gastgeberinnen dominierten. Doch die Däninnen wehrten sich nach Kräften, konterten den ersten Rückstand durch eine schöne Einzelleistung Harders und hätten einen weiteren Foulelfmeter bekommen müssen (37.).
dpa/okr - Bild: John Thys (belga)