Die spanische Fußball-Liga sagt vorerst Nein zum Rekordtransfer von Neymar. "Wir werden das Geld von einem Verein wie PSG nicht akzeptieren", sagte der LaLiga-Präsident Javier Tabas in einem Interview der Sportzeitung "As". Nachdem sie bereits davor gewarnt hatten, machten die Verantwortlichen der spanischen Primera División am Donnerstag ernst.
Statt einer erwarteten Bekanntgabe des teuersten Transfers in der Geschichte des Fußballs blockiert LaLiga den Wechsel. Der Vorwurf: Verstoß gegen das Financial Fairplay. Die 222 Millionen Euro, die sich der FC Barcelona als Ablösesumme festgeschrieben hatte, wurden am Donnerstag abgelehnt.
Neymars Anwälte mussten unverrichteter Geschäfte die Zentrale wieder verlassen. Was das nun zu bedeuten hat, blieb zunächst unklar. Ob der Wechsel, der nur noch eine Formsache schien, nachdem sich Neymar am Mittwoch bereits von seinen Teamkollegen verabschiedet hatte, nun sogar zu platzen droht, ist zumindest zweifelhaft.
UEFA schaltet sich ein
Bislang habe man keine Beschwerden zu dieser Angelegenheit bekommen, erklärte die Europäische Fußball-Union am Donnerstag auf Anfrage, kündigte aber bereits Untersuchungen an. "Alle Vereine in Europa müssen die Regeln des Financial Fairplays respektieren und zeigen, dass sie nicht höhere Verluste als 30 Millionen Euro in drei Jahren haben", unterstrich die UEFA. Der Transfer Neymars würde für die Finanzen von PSG Auswirkungen über Jahre hinweg haben. Allerdings könnte der Einfluss nicht vorab beurteilt werden, zumal PSG einige Spieler noch für signifikante Summen verkaufen könnte.
Schon vor der neuerlichen Wendung des wochenlangen Wechsel-Theaters löste der geplante Transfer neben Euphorie in Frankreich auch Empörung und Unverständnis aus.
dpa/rkr/km - Bild: Javier Soriano/AFP