Die Sportwelt hat zur Zeit einige große Themen: die Tour de France, die Formel eins und natürlich Wimbledon und dort vor allem anderen den geradezu epischen Achtelfinal-Marathon mit dem spektakulären Fünf-Satz-Sieg des Luxemburgers Gilles Muller gegen den mallorquinischen Matador Rafael Nadal. Mit dem 389. Punkt beendete der unwahrscheinliche Triumphator das bisher mitreißendste Spiel der Internationalen Englischen Meisterschaften 2017.
Vier Stunden und 48 Minuten hat das Match gegen den French-Open-Helden Nadal, die ehemalige Nummer eins der Tenniswelt, gedauert. Allein der letzte aufwühlende Satz, den Muller 15:13 gewann, ging über 135 Minuten - länger als etwa Roger Federers Sieg auf dem Centre Court gegen Grigor Dimitrov.
Im Großherzogtum Luxemburg ist Muller schon längst eine Berühmtheit. Muller stammt aus dem 9.332-Seelen-Städtchen Leudelingen. 17 Jahre lang lief der ehemals weltbeste Junior einem Turniererfolg hinterher, bis er in seinem sechsten ATP-Finale endlich zum ersten Mal triumphierte: im Januar 2017 in Sydney gegen den Briten Dan Evans.
Vor neun Jahren erreichte Gilles Muller einmal das Viertelfinale bei den US Open, er schlug in einem Fünf-Satz-Drama auf dem Weg dahin auch Tommy Haas, scheiterte dann aber an Roger Federer. Es blieb, bis zum Wimbledon-Turnier 2017, sein größter Coup auf den kostbaren Grand-Slam-Bühnen.
Heute ist Muller 34 Jahre alt und gilt schon fast als Tennisveteran. Inzwischen belegt er Platz 26 der Weltrangliste und scheint in der Form seines Lebens zu sein.
Mit Pit Walté haben wir über Mullers Triumph über Nadal gesprochen, darüber welche Rolle Tennis im Sportleben Luxemburgs spielt und was Mullers Erfolg für Luxemburg bedeutet.
rs/mg - Bild: Glyn Kirk/AFP