Ein Spieler von Düsseldorf hatte Despineux gefragt, ob er Interesse habe, für die Borussia zu spielen. Nach kurzer Bedenkzeit hat Despineux zugesagt. Jetzt spielt er schon seit eineinhalb Jahren für den deutschen Verein, während er gleichzeitig auch im Raerener Tischtennisclub aktiv bleibt. "Das in Düsseldorf ist Behindertentischtennis, das ist Raeren Nicht-Behindertentischtennis. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Aber ich dürfte zum Beispiel nicht in einem validen Club in Deutschland spielen", erklärt Despineux im BRF.
In Düsseldorf zu spielen, ist für Ben Despineux auch eine Sache des Prestiges. "Ich kann dann als Belgier irgendwann mal sagen, dass ich Deutscher Meister oder Vize-Meister war", ist er sich sicher. Aber auch darüber hinaus sind die Ziele groß. Mit seinem Spielpartner Laurens Devos tritt er bei der Europameisterschaft an: "Da wollen wir eine Medaille holen. Noch schöner wäre es, wenn wir den Titel verteidigen können. Im Einzel versuche ich, bis ins Viertelfinale zu kommen."
Für das kommende Jahr peilt der Ostbelgier die Teilnahme an der Weltmeisterschaft an. Dafür gilt es nun, Punkte zu sammeln. Auch wenn er bei den letzten Paralympics nicht antreten durfte, ist sich Ben Despineux sicher, die Qualifikation für die WM zu schaffen: "Wäre jetzt Qualifikationsende, wäre ich dabei. Aber bis zum Ende der Quali kann es noch eng werden. Ich werde mein Bestes geben und den Leuten zeigen, dass ich es doch noch kann."
Denn einen gewissen Druck nach der verpassten Paralympics-Teilnahme verspürt Despineux schon: "Nur, weil das Behindertensport ist, kommt das nicht vom Himmel geflogen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Leute denken, dass das alles so einfach ist. Aber das ist mindestens genauso schwierig wie im Nicht-Behindertensport, zumal die finanziellen Mittel eingeschränkt sind."
cr/okr - Bilder: Christophe Ramjoie (BRF)/Borussia Düsseldorf