Vor einigen Jahren gab es noch zwölf Frauenfußballteams in der Region, mittlerweile sind es nur noch fünf Mannschaften. Aber es tut sich etwas, denn seit einigen Wochen kümmert sich Dajana André um den Frauenfußball in Ostbelgien. Sie hofft, dass die Mannschaften, die es zu Zeit gibt, auch bestehen bleiben.
Zwischen Frauen- und Männerfußball gibt es große Unterschiede: "Man muss da viel Rücksicht nehmen auf die Frauen", sagt Dajana André, "Frauen legen sehr viel Wert darauf, dass sie arbeiten gehen können. Man muss das schon so gestalten, dass man den Frauen genug Freiraum gibt und sie trotzdem ihrem Hobby nachgehen können."
Und für die meisten Spielerinnen in Ostbelgien ist es ein Hobby: "Wenn ich das vergleiche mit den Clubs in Lüttich, die machen das schon mit mehr Professionalität und mehr Disziplin. Bei uns ist es Hobby. Jetzt kommt mehr Disziplin rein. Deswegen denke ich auch, dass manche Vereine sich aufgelöst haben, weil doch mehr verlangt wird, mehr Trainingseinheiten. Aber ich denke schon, dass das Interesse steigen wird."
Im Vergleich zu Deutschland, wo Kathy Hendrich in der Nationalmannschaft spielt, läuft in Belgien einiges anders: "Die machen auch in der Jugend schon sehr viel für den Frauenfußball, wo man hier nichts hat. Hier spielt man bis zum Alter von zwölf mit den Jungen, oder man fängt erst mit 14 an. Dann ist man automatisch im Hobby-Level." Es gibt zwar auch in der Region Talente, aber wenn die etwas erreichen wollen, müssen sie in andere Clubs wechseln.
Frauenfußball ist eben einfach anders als Männerfußball, findet Dajana André: "Es ist schon ein Unterschied. Frauen- und Männerfußball ist nicht dasselbe. Beim Männerfußball zählt der Tag - ich habe Fußball - und dann kommt alles andere. Beim Frauenfußball muss man ein bisschen sensibel sein und sagen, okay, dann fehlst du heute, aber komm das nächste Mal."
Dajana André hat sich einiges vorgenommen und will für neuen Schwung sorgen. Sie erwartet viel von den beiden Serien, die nächstes Jahr geplant sind. "Jetzt müssen nur auch die Mädchen mitziehen, das heißt trainieren. Dann sind auch die Trainer gefragt, die weiterhin motivieren müssen."
cr/est - Foto: Christophe Ramjoie/BRF