Diesem Zeitphänomen will die Vereinigung der frankophonen Fußballklubs (association des clubs francophones de football/ACFF) jetzt mit einem Projekt unter dem Titel "we are Parents FairPlay" begegnen. Ausgewählte Eltern sollen bei Spielen ihrer Kinder die Rolle der Moderatoren übernehmen und am Spielfeldrand für sportliches Verhalten sorgen.
Diesem Projekt haben sich in der Deutschsprachigen Gemeinschaft der RFC Union Kelmis und der FC Eupen angeschlossen. Als Verantwortlicher für diese Aktion fungiert beim FC Eupen der aus Welkenraedt stammende, seit zwei Jahren aber bei den Blau-Weißen aktive Ghislain Hamoir.
Im BRF-Interview erklärt er das Konzept der Initiative: "Der Vater oder die Mutter des Spieler von sieben Jahren bis zur U19 soll die Eltern der Heimmannschaft beruhigen, wenn sich die Emotionen hoch schaukeln. Das Gleiche sollen sie bei der gegnerischen Mannschaft bewirken. Sie sollen erklären, dass die Eltern für die Kinder da sind und Respekt etwa vor dem Schiedsrichter haben sollen."
Zu diesem Zweck stattet die ACFF die Fair-Play-Eltern mit Jacken aus, die sich darüber als Fair-Play-Beauftragte zu erkennen geben. Nach und nach soll es in möglichst allen Mannschaften solche Fair-Play-Eltern geben. Eine gesonderte Ausbildung für diese Aufgabe gibt es nicht. Daher sucht Ghislain Hamoir vor allem Eltern aus, die ohnehin eher ein ruhigeres Gemüt haben.
Bisher nehmen beim FC Eupen sechs Väter und Mütter an dem Projekt teil, allesamt Eltern von Spielern aus den Provizialmannschaften. Im kommenden Jahr sollen auch die Eltern von jüngeren Spielern mit einbezogen werden.
"Die Kinder können ja keinen Respekt entwickeln, wenn die Eltern zehn Meter weiter egal was rufen", erklärt Ghislain Hamoir im BRF.
cr/okr - Bild: FC Eupen