Das ehemalige Kneipenspiel hat sich inzwischen zu einer richtigen Sportart gemausert - mit allem was dazugehört. Und damit gemeint ist auch das Geld. Der frischgebackene Weltmeister Michael Van Gerven kassierte rund 400.000 Euro. Und mit Auftritten bei Turnieren klingelt dann auch in Zukunft die Kasse.
In der Eifel ist der Trend schon vor Jahren angekommen. Über 30 Darts-Clubs gibt es hier, darunter die Frog Darter's aus Schönberg. Ums große Geld geht es ihnen nicht, doch ehrgeizig sind sie trotzdem. Einmal pro Woche wird gemeinsam trainiert. Und zu Hause im stillen Kämmmerlein üben die meisten dann auch noch mal täglich am perfekten Wurf - und das oft stundenlang.
Dreiklassige Eifel-Liga
Das gestiegene Interesse am Darts-Sport hat auch der Gründer und Präsident der Frog Darter's Philippe Leufgen bemerkt. "Die Leute haben dank Sport1 die Möglichkeit, das wirklich zu sehen. Die Leute haben jetzt auch gesehen, wie schwer das eigentlich ist, weil es immer mehr versuchen. Die Popularität ist extrem geworden, auch hier bei uns in der Gegend. Dadurch haben die Leute mehr geübt, einfach mal einen Dart in die Hand genommen und geworfen", sagt Leufgen.
"Ich denke dadurch haben sie auch gesehen, wie konzentriert man sein muss. Damit ist auch die Bewunderung für die Profis größer geworden. Das Niveau der Profis im Fernsehen ist schon extrem hoch, und es ist erstaunlich zu sehen, wie die das hinbekommen."
In der Eifel gibt es aber nicht nur über 30 Clubs, sondern auch eine dreiklassige Eifel-Liga. Die Frog Darter's haben vor drei Jahren in der dritten Eifellliga angefangen und sind jedes Jahr aufgestiegen. Mittlerweile spielen sie in der ersten Eifel-Liga. "Andere Clubs sind schon viel länger dabei", sagt Philippe Leufgen.
"Wenn ich das richtig im Kopf habe, hat das alles in Büllingen angefangen. Dort spielen sehr viele Mannschaften, auch mit sehr hohem Niveau. Mit den Frog Darter's haben wir hier vor drei Jahren angefangen und haben gesehen, dass das Niveau ständig steigt. Ich denke schon, dass das deswegen auch bei uns immer populärer wird. Weil man Freunde mit ins Boot nimmt, die das dann einfach mal probieren."
Konzentration ist das A und O
Doch was macht einen guten Darter eigentlich aus? "Ein sehr guter Darter braucht vor allem viel Training. Aber Konzentration ist das A und O beim Darts. Man muss versuchen, sich einen Tunnelblick zu erschaffen und sich beim Wurf vom Rundherum nicht stören zu lassen. Man wird gut, wenn man viel trainiert und sich mental auf die Sache vorbereiten kann. Was aber auch wichtig ist, ist dass man ein wenig rechnen kann, dass man am Ende immer ein Doppel stellen kann, dass man immer auf eine Zahl kommt, die durch zwei teilbar ist, ab vierzig oder fünfzig."
Doch ein guter Sportler braucht auch eine gute Ausrüstung. Die kann, muss aber nicht teuer sein, sagt Philippe Leufgen. "Man braucht einen Dart, der gut in der Hand liegt. Das kann ein Drei-Euro-Dart sein, aber auch einer der 100 Euro kostet. Man kann sich sogar seinen eigenen Dart herstellen lassen. Die kosten dann zwischen 100 und 200 Euro. Aber das haben in unserem Bereich die wenigsten."
Er selbst hat nach mehreren Versuchen seinen Dart gefunden, der ihm gut in der Hand liegt. Täglich trainiert er mehrere Stunden. Immer wieder den gleichen Wurf. Die Profis sind richtige Stars und können viel Geld verdienen. Derlei Ambitionen hat Philippe Leufgen nicht. "Die Ambitionen haben nicht viele hier in der Gegend. Es gibt einzelne Spieler, die haben ein sehr hohes Niveau. In der ersten Liga unter den drei Topmannschaften, sind Spieler, die könnten, wenn sie die Zeit und das Geld hätten. Aber bei uns und bei mir leider nicht."
Die Frog Darter's aus Schönberg sind natürlich immer auch auf der Suche nach neuen Mitgliedern und Spielern. Jeder der Interesse am Darts hat, ist herzlich willkommen. Trainiert wird im Café Burghof in Schönberg. Alle Infos gibt's dazu auf der Frog Darter's Facebook Seite.
Text und Bilder: Volker Krings