Dabei hatte alles so gut begonnen, denn bereits in den ersten fünf Minuten, hätte Raeren-Eynatten in Führung gehen müssen. Doch sowohl Tobias Lauffs als auch Nicolas Collubry schafften es nicht, den Ball im Netz unterzubringen.
Auch in der Folge blieb Raeren-Eynatten die klar bessere Mannschaft und spielte den Favorit aus Visé in der ersten Viertelstunde förmlich an die Wand. Nach einigen ungenutzten Chancen belohnten die Hausherren sich dann endlich in der 18. Spielminute. Nach einer Ecke kam Faradj Digberekou von rechts zum Flanken und Nicolas Collubry köpfte in der Mitte zur hoch verdienten Führung für Raeren-Eynatten ein.
Danach fand Visé etwas besser ins Spiel und versuchte zum Ausgleich zu kommen, doch RFC-Schlussmann Daniel Johnen hatte in Halbzeit eins immer die passende Antwort auf die Versuche der Gäste aus Visé.
Nach einem Freistoß für Visé demonstrierte Raeren dann, wie "Umschaltspiel" geht. Der Ball kam von links, wo Lauffs auf der anderen Seite seinen Partner Romain Heindrichs sah. Den Seitenwechsel versuchte ein Verteidiger noch zu klären, doch dadurch sprang der Ball Heindichs vor die Füße, der aus 20 Metern das 2:0 besorgte (27. Minute).
Nach dem Seitenwechsel versuchte Visé direkt wieder ins Spiel zu finden und kam durch Benoit Mulkin kurz nach Wiederbeginn zum Anschluss (50.). Doch Raeren-Eynatten ließ sich dadurch nicht aus der Bahn werfen und trotz weiterer Versuche blieb es beim 2:1.
In der 57. Spielminute kam es dann zum großen Auftritt von Romain Heindichs. Er bekam rechts an der Mittellinie den Ball. Angefeuert von den Fans ging er mit Tempo an drei Verteidigern vorbei und fand in der Mitte Antoine Cammarata, der zum 3:1 einschob.
Alles sah nach der Sensation aus, Lauffs hatte die Riesenchance zum 4:1 und zur Entscheidung. Die wurde vergeben und zwei Minuten später kam es zu der Szene, die das komplette Spiel auf den Kopf stellte: Nach einem Foul von hinten, 30 Meter vor dem eigenen Tor, bekam Nicolas Collubry die Rote Karte (65.).
Mit einem Mann mehr auf dem Feld warf Visé alles nach vorne und witterte seine Chance. Eine Viertelstunde vor Schluss machten sie das Spiel durch den erneuten Anschlusstreffer noch einmal spannend (75.). Spätestens von da an ging es nur noch in eine Richtung. Raeren-Eynatten verteidigte mit Mann und Maus, um den verdienten Erfolg nach Hause zu fahren.
Danach sah es auch bis zur 90. Spielminute aus, doch dann sollte alles anders kommen. Nach einem umstrittenen Freistoß - der Schiedsrichter hatte bereits Vorteil gegeben und Visé diesen ausgespielt - bekamen die Hausherren den Ball nicht weg und Bruno Barboza markierte das 3:3 (90.). Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, wurde Sebastien Aritz nach Erhalten seiner zweiten gelben Karte ebenfalls des Platzes verwiesen.
Mit neun Mann ging es für Raeren-Eynatten nur darum, die letzten Sekunden zu überstehen. Doch mit dem Schlusspfiff gelang Visé durch den zweiten Treffer von Benoit Mulkin der Siegtreffer (90.+4.).
So bleibt Raeren-Eynatten auch im sechsten Spiel in Serie ohne Sieg und braucht im letzten Spiel vor der Winterpause gegen Minerois unbedingt einen Sieg, um aus dem Keller heraus zu kommen.
RFC-Kapitän Dennis Laschet war nach dem Spiel sehr enttäuscht über die hergeschenkten Punkte: "Bitterer geht es kaum" war sein Fazit. "Gerade jetzt hatten wir die Punkte nötig, wir waren klar besser bis zur 75. Minute. Dann kommt die entscheidende Szene mit dem Platzverweis. Und dann haben wir in den letzten Minuten noch drei Tore kassiert."
ms/est