Es ist schon ein Phänomen, dass es in Belgien mehrere außergewöhnlich sportliche Familien gibt, die auf einem Top-Niveau weltweit erfolgreich sind: Die Borlées in der Leichtathletik, die Hazards im Fußball. Und dann ist da noch die Familie Courtois.
Thibaut ist die unumstrittene Nummer eins im Tor der belgischen Fußball-Nationalmannschaft. Einen ähnlichen Status hat auch seine drei Jahre ältere Schwester in der Volleyball-Nationalmannschaft. Seit 2013 ist sie die Libera bei den Yellow Tigers.
Für Valérie Courtois ist es aber weniger überraschend, dass gleich mehrere erfolgreiche Sportler aus einer Familie kommen: "Es ist eine Kombination aus Talent, Genen und dem Umgang der Eltern mit der sportlichen Begabung ihrer Kinder. Im Sport ist es sehr wichtig, dass er Spaß macht, und dass gleichzeitig die besten sportlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und das war wohl in der Familie Courtois der Fall."
Am Samstagabend war Courtois mit ihrer Mannschaft, dem amtierenden Deutschen Meister und Pokalsieger Dresdner SC, bei den Ladies in Black in Aachen zu Gast. Nach schwerem Spiel setzten sich die favorisierten Spielerinnen aus Dresden im Aachener Hexenkessel mit 3:1 durch.
Die ehrgeizige 26-jährige Valérie Courtois will mit Dresden den Titel einfahren. Mit dem Pokal wird es aber nichts, denn aus dem Wettbewerb ist der Verein schon ausgeschieden.
Das Spiel in Aachen war für Courtois aber schon spezieller, da neben ihren Eltern auch andere Verwandte in der Halle waren, um Courtois bei fast jeder Ballberührung anzufeuern. "Es war super, dass so viele Leute gekommen waren, um mich anzufeuern", sagt Valérie Courtois, "unglaublich, wenn man zum Aufwärmen in die Halle kommt, und sieht, wie viele eigene Fans da sind."
In der sportlichen Familie Courtois hält man zusammen, und so drückt Valérie auch am Sonntagabend ihrem jüngeren großen Bruder Thibault Courtois die Daumen, wenn er mit der Fußballnationalmannschaft gegen Estland antritt.
cr/est - Archivbild: : Luc Claessen/BELGA