Seit 40 Jahren besteht bereits der Miniaturgolfclub "Klinkeshöfchen" Eupen. 231 Turniere wurden in dieser Zeit in Eupen organisiert. Die Glanzzeiten des Vereins waren von 1995 bis 2002, als der Verein gleich sieben Mal in Serie den Mannschafts-Landesmeistertitel nach Eupen holen konnte.
In der Zwischenzeit ist die Mitgliederzahl auf 14 aktive Miniaturgolfer zusammengeschrumpft. Präsident Erwin Hansen hat mehrere Gründe für den Nachwuchsmangel ausgemacht. "Die Jugendlichen gehen samstags raus. Früher war man um elf oder zwölf Uhr zu Hause, heute fängt man dann erst an. Wir müssen immer zeitig morgens abfahren und ich glaube, dass da die Jugend - nicht nur im Minigolf, sondern in allen Sportarten - keine Lust mehr hat. Das ist einer der Gründe."
Auch die Konkurrenz der anderen Sportarten macht es dem Miniaturgolf schwer. "Es ist eher ein Denksport oder ein Konzentrationssport als ein Sport, bei dem es um Kondition und Bewegung geht." Ein anderer Grund ist das belgische System. "Die guten Spieler gehen alle nach Deutschland, weil da doch ein ganz anderes Niveau herrscht."
Kleine Minigolfnation Belgien
Die Minigolfnation Belgien ist einfach zu klein, um mit den großen Ländern mithalten zu können. "Bei der Europameisterschaft kommen Teams wie Schweden, Deutschland und Österreich mit Masseur und Psychologe für Mentaltraining an. Das ist natürlich eine finanzielle Sache, die können wir in Belgien mit etwa 80 bis 100 Mitgliedern nicht tragen. In Schweden und Deutschland gibt es 10.000 oder mehr, da kann man das natürlich finanzieren."
Um Kinder und Jugendliche dafür zu begeistern, wird Miniaturgolf-Spieler Michael Mockel aus Kettenis den Sport demnächst in den ostbelgischen Schulen vorstellen. Erwin Hansen hofft, dass dadurch auch neue Mitglieder zum Eupener Verein gelockt werden.
Hansen ist bereits seit 39 Jahren (!) Präsident. "Sehr lange möchte ich das nicht mehr machen. Aber wie bei anderen Vereinen auch sieht es da nicht so rosig aus, weil die Jugend eben auch in den Vorständen nicht mehr so präsent ist. Es sind immer die zwei, drei selben, die alles machen müssen. Aber das ist ein Thema, das haben die anderen Sportvereine auch. Bei uns sieht es nicht nach einem neuen Präsidenten aus. Ich hoffe, ich kann es noch ein paar Jahre machen."
cr/km - Bild: Christophe Ramjoie/BRF