Zu hoch war die Fehlerquote der belgischen Reiter. Lediglich Judy-Ann Melchior, die Lebensgefährtin des deutschen Springreiters Christian Ahlmann, blieb in beiden Runden fehlerlos. Am Ende hatten die Belgier 17 Fehlerpunkte und mussten sich mit dem sechsten Rang begnügen. Der Sieg ging an die deutsche Equipe. "Ich hatte gehofft, dass da mehr drin war", sagt Belgiens Equipenchef Dirk Demeersman im BRF-Interview, "aber ich muss auch realistisch sein. Wir hatten zwei erfahrene Reiter und Pferde, die waren auch gut. Die beiden anderen waren junge, die zum ersten Mal in Aachen dabei waren. Und Aachen ist schon etwas Spezielles."
Olympische Spiele
Belgiens bester Springreiter Grégory Wathelet wird in Rio nicht dabei sein. Die Begründung: Er habe zur Zeit kein gutes Pferd zur Verfügung. Statt dessen sollen es Jérôme Guéry mit seinem Pferd "Grand Cru vd Rozenberg" und Nicola Philippaerts mit seinem Pferd "H&M Zilverstar T" richten. "Ich hoffe, dass es die richtige Wahl ist, aber das müssen Sie mich im August fragen", meint Demeersman im BRF.
Belgiens junge Reiter gelten als 'goldene Generation", die ihr Können bereits unter Beweis gestellt hat. "Reitertalent reicht nicht aus, man muss auch ein gutes Pferd haben", meint Dirk Demeersman. "Wir haben gute Pferde in Belgien, die aber immer verkauft werden. Wir haben nicht die Leute, die ein Pferd, das eine Million Euro wert ist auch behalten und so müssen wir immer wieder von Null anfangen. Das ist schon ein bisschen frustrierend."
In Rio wünscht sich Demeersman eine Medaille. "Aber ich weiß nicht, ob das realistisch ist", gibt er unumwunden zu.
Christophe Ramjoie - Bild: Nicolas Lambert/BELGA