Am Donnerstagabend steht das erste wirklich große Ereignis beim CHIO in der Aachener Soers an: Der Preis der Nationen mit Belgien als Titelverteidiger. Nicht dabei sein wird der amtierende Vize-Europa-Meister Grégory Wathelet, der auch nicht für die Olympischen Spiele in Rio nominiert ist.
Jeder Sportler, der die Chance hat, zu den Olympischen Spielen zu fahren, ist enttäuscht, wenn er nicht berücksichtigt wird. Alles andere würde darauf hindeuten, dass man nicht kämpferisch und nicht motiviert genug ist. Nun hat der Verband mehrere Gründe für seine Nicht-Berücksichtigung gegeben, erklärte Grégory Whatelet. Unter anderem hieß es, seine Pferde seien noch nicht so weit und es fehlten die überzeugenden Ergebnisse. Er selbst sei zwar nicht mit allen Punkten einverstanden, aber er müsse die Entscheidung so hinnehmen.
Die Nicht-Nominierung für den Nationenpreis in der Soers am Donnerstag sei eine ganz andere Situation. Es war von vorne herein klar, dass Whatelet beim Preis der Nationen als Nummer Fünf der Equipe nicht dabei sein würde. Man hat argumentiert, dass seine Pferde noch nicht verlässlich und nicht stark genug seien für eine so große Prüfung. Er ist also mit der Nominierung der vier anderen absolut einverstanden und drückt allen die Daumen. Die Mannschaft hat seine Chance, wenngleich das hier ein besonderer Ort ist. Es gibt keinen Grund, warum es nicht klappen sollte. Die Mannschaft ist äußerst solide.
Der Vergleich zwischen der goldenen Generation der Fußballer und der goldenen Generation der jungen Reiter in Belgien hinkt für Grégory Whatelet ein wenig. Er findet, dass die Fußball-Nationalmannschaft noch nicht das hohe Niveau erreicht hat, das man ihr unterstellt. Das ist Realität und das hat sich bereits mehrfach gezeigt. Im Reitsport hingegen haben die jungen Leute schon einiges mehr bewiesen. Letztes Jahr hatten sie hier in Aachen mit einer jungen Equipe gewonnen. Davor waren sie Zweiter gewesen. Sie haben das Finale in Barcelona gewonnen. Sie haben also einiges schon gewonnen mit dieser jungen Mannschaft. Alle sind in der Weltrangliste unter den Top-Hundert.
cr/rs - Bild: Jasper Jacobs/BELGA