Portugal hat überraschend die EM mit 1:0 gegen Frankreich gewonnen - und das auch ohne den verletzen Ronaldo.
Das Finale zwischen Portugal und Frankreich bei dieser Europameisterschaft war an Dramatik kaum zu überbieten. Die Franzosen gingen als Favorit ins Endspiel gegen Portugal. Schon recht früh musste Portugals Superstar Ronaldo nach überhartem Einsteigen von Payet verletzt raus.
Frankreich war über weite Strecken die klar bessere Mannschaft und hatte auch Chancen das Spiel für sich zu entscheiden. Allen voran der eingewechselte Gignac, dessen Schuss den Pfosten kurz vor Ende der regulären Spielzeit küsste.
Die Portugiesen überzeugten durch den Siegeswillen. Dieser unbedingte Wille wurde in der 109. Minute durch einen Distanzschuss von Eder mit dem Treffer zum 1:0 belohnt. Portugal im siebten Fußballhimmel, denn zum ersten Mal kann sich die Auswahl Europameister nennen.
Beim 13. Anlauf: der erste große Titel überhaupt. Eine ganze Nation feierte diesen ersten Titelgewinn bis in die Morgenstunden. Das Trauma vom verlorenen Finale 2004 gegen Griechenland ist überwunden.
Bei Frankreich hingegen herrscht nach der doch etwas überraschenden Finalniederlage große Tristesse. "Es gibt keine Worte, um das Gefühl zu beschreiben", sagte Coach Didier Deschamps.
Nach Spielschluss kam es zu einigen Ausschreitungen. Diese sollen von dieser EM aber nicht in Erinnerung bleiben. Vielmehr die gute Stimmung die zunächst von den auswärtigen Fans ins Land transportiert wurde. Und die Euphorie innerhalb des Landes, die von Erfolg zu Erfolg der Equipe Tricolore angewachsen ist.
Viele Spiele dieser EM werden sicherlich in Vergessenheit geraten. Von der schlechtesten EM aller Zeiten ist an verschiedenen Stellen zu lesen, aber ist das aus Sicht der Kritiker eigentlich immer so.
Christophe Ramjoie - Bild: Philippe Desmazes/AFP