Per Kopf egalisierte der 31-Jährige am Mittwoch in Lyon mit seinem neunten EM-Treffer den Torrekord von Michel Platini (50. Minute) und legte auch das 2:0 von Nani drei Minuten später auf. Damit können die Portugiesen, die vor zwölf Jahren gegen Griechenland im Heim-Endspiel den ersten Triumph noch verpassten, nun entspannt das Duell von Deutschland mit Gastgeber Frankreich verfolgen.
Die fußballerischen Akzente setzte im ersten Durchgang noch Bale, der erneut ein hohes Laufpensum aufwies und gleich an zwei guten Aktionen beteiligt war. In der 19. Minute kam der Mann aus Cardiff nach einer Ecke frei zum Schuss, der Ball ging aber knapp neben das Tor. Kurz darauf holte er sich tief in der eigenen Hälfte den Ball, sein anschließender Schuss war aber kein Problem für Torhüter Rui Patricio (23.). Immer wieder wurde Bale von seinen Mitspielern gesucht, auch weil der 26-Jährige kaum vom Ball zu trennen war.
War der dreimalige Weltfußballer im ersten Durchgang noch blass geblieben, zeigte er nach der Pause seine ganze Klasse. Nach einer Flanke von Raphael Guerreiro entwischte Ronaldo seinem Gegenspieler James Chester und traf per Kopf zur Führung. Und drei Minuten später war es Ronaldos Torschuss, den Nani mit einer Grätsche zum zweiten Tor veredelte. Damit hatte Portugal in nur 196 Sekunden die Weichen klar auf Final-Einzug gestellt.
Und es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre Ronaldo die wohl endgültige Entscheidung gelungen. Ein 28-Meter-Freistoß des Kunstschützen verpasste nur knapp das Ziel (63.). Kurz darauf setzte Joao Mario außerdem den Ball knapp neben das Tor, nachdem Wales-Keeper Wayne Hennessey einen Nani-Schuss nur abprallen lassen konnte (66.). Die Waliser waren sichtlich geschockt von den Gegentreffern, Trainer Coleman versuchte durch drei Wechsel in acht Minuten neue Impulse zu setzen. Gegen die sichere Defensive der Portugiesen war aber kein Durchkommen mehr.
Dpa/Werner Barth - Bild: Paul Ellis/AFP