Vor der Partie war es erneut zu Fangewalt gekommen. Im Block der Ungarn setzte die Polizei gegen Randalierer Schlagstöcke ein. Von den Fans waren offenbar Böller gezündet worden.
Nach dem überraschenden 2:0-Auftaktsieg gegen Österreich hatte Ungarns Trainer Storck seine Mannschaft für das Duell mit dem zweiten Überraschungsteam gleich auf drei Positionen verändert. Etwas überraschend saß Adam Szalai nur auf der Bank, obwohl der Stürmer im ersten Spiel überzeugt und getroffen hatte. Für Szalai begann Tamas Priskin als einzige Spitze. Rechtsverteidiger Attila Fiola fehlte verletzt.
Die Isländer, die bei ihrer EM-Premiere mit einem 1:1 gegen Portugal aufhorchen ließen, traten in unveränderter Formation an und hatten gegen die spielrisch starken Magyaren jede Menge Arbeit. Allerdings erspielten sich die Isländer gegen den EM-Vierten von 1972 die besseren Möglichkeiten. In der 10. Minute vergab Jon Dadi Bödvarsson vom 1. FC Kaiserslautern eine Kopfballchance, in der 31. rettete Ungarns Keeper Gabor Kiraly gegen Johann Berg Gudmundsson.
Chancenlos war der älteste Spieler des Turniers beim verwandelten Strafstoß von Gylfi Sigurdsson. Fragwürdig war zuvor die Entscheidung von Schiedsrichter Sergej Karasew, der eine Aktion von Tamas Kadar gegen Aron Gunnarson als Foulspiel bewertete und den Isländern somit einen Elfmeter zusprach.
Die Mannschaft des Trainer-Duos Lars Lagerbäck und Heimir Hallgrimsson hatte auch in der Folgezeit gute Tormöglichkeiten. Kolbeinn Sigthorsson scheiterte mit einem Kopfball knapp (60.). In der Schlussphase zogen die Ungarn die Zügel noch einmal an und kamen durch Mannschaftskapitän Balázs Dzsudzsák zu zwei Gelegenheiten (66./76.), doch Islands Torhüter Hannes Thor Halldorsson war jeweils auf dem Posten. Erst ein Eigentor von Saevarsson, der einen Pass von Nemanja Nikolics kurz vor Schluss über die eigene Torlinie schob, ermöglichte den Magyaren den am Ende verdienten Ausgleich.
DPA/WB - Bild: Attila Kisbenedek/AFP