Gegen den Tabellensechsten gerieten die Aufstiegsaspiranten dann erst einmal 0:3 in Rückstand. Nach einer tollen Aufholjagd schafften sie kurz vor Schluss den Ausgleich zum 3:3-Endstand. Mit einer konsequenteren Chancenverwertung wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen.
Weil Spitzenreiter Sporting Charleroi (2:2 beim CS Visé) und der punktgleiche Konkurrent aus Ostende (1:1 in Sint Niklaas) ebenfalls unentschieden spielten, bleibt an der Tabellenspitze alles beim Alten.
Umstellungen
AS-Trainer Wolfgang Frank musste gleich auf mehreren Positionen umstellen: Mit Christian Santos fehlte verletzungsbedingt der erfolgreichste Eupener Torschütze (15 Saisontreffer). Auch für den angeschlagenen Moussa Pape Diakathé kam das Spiel gegen Aalst zu früh: Er wurde in der Innenverteidigung durch Christoph Kaesler ersetzt, der für die AS erst gut eine halbe Stunde gegen Visé bestritten hatte. Für den gelbgesperrten Kevin Kis spielte Sergio Teruel auf der linken Verteidigerposition. Dafür kehrte Kapitän Fazli Koçabas in die Abwehr zurück. Zum xten Mal also eine zwangsläufig umgebaute Defensivabteilung bei der AS Eupen.
Und das sollte sich rächen: Denn nach einigen zaghaften Angriffsversuchen der Gastgeber herrschte in der 15. Minute völlige Unordnung in der Eupener Hintermannschaft: Bob Cousin wurde rechts im Strafraum sträflich allein gelassen, nahm Maß und ließ mit einer Bogenlampe ins lange Eck den zu weit vor seinem Tor stehenden Jonas Deumeland ziemlich dumm aussehen. 0:1 - Jubel unter den knapp 100 mitgereisten Anhängern aus Aalst. Dabei war die Begegnung als "Risiko-Spiel" eingestuft worden.
Nur kurz geschockt
Fast postwendend die Eupener Antwort: Ioannis Masmanidis zog den Ball von halbrechts in den Gästestrafraum, die von einem gegnerischen Abwehrspieler verlängerte Flanke verpasste José Espinal aber um Haaresbreite. Nur wenig später zischte ein strammer Schuss von Sergio Teruel aus gut 20 Metern vorbei am Kasten von Kevin Van de Noortgaete. Die Nummer eins aus Aalst ließ sich auch nicht durch eine verzogene Hereingabe von Romeo Debefve überraschen.
In der 35. Minute tauchte dann Masmanidis allein vor dem Gästetorwart auf, sein Heber ging aber weit über den Kasten. Kurz danach geriet der Deutsch-Grieche mit Van de Noortgaete aneinander - beide erhielten von Schiedsrichter Wouters die Gelbe Karte. Eine scharfe Hereingabe von Pedro Mata "Clinton" Mukoni setzte Espinal per Direktannahme ganz knapp rechts neben das Gehäuse.
Fast die Vorentscheidung
Im Gegenzug musste Teruel in höchster Not dazwischengehen. Der fällige Einwurf landete bei Bob Cousin, der machte es fast genauso wie vorhin, diesmal erreichte seine Flanke den Kopf von Sam Crispijn, der den Ball via den Rücken von Debefve an den Pfosten beförderte. Den Abpraller verwertete sein Sturmpartner Damien Gallucci per Flugkopfball zur kuriosen 0:2-Pausenführung (43.)!
Damit sah sich Wolfgang Frank zum Handeln gezwungen: Er brachte nach der Pause die Stürmer Mihajlo Popovic und Sven Biermann für die Defensiven Kaesler und Clinton. Volles Risiko, das sich aber zunächst nicht auszahlen sollte. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff kam Laurent Depoitre auf halblinks an den Ball und zog ab ins lange Eck - 0:3, die Messe schien gelesen. Karfreitagsstimmung am Kehrweg.
Wilde Aufholjagd
Aber jetzt zeigten die AS-Spieler Moral: Amick Ciani legte ab auf Sven Biermann, der mit seinem ersten Tor für die AS Eupen wieder Hoffnung aufkeimen ließ - das 1:3 in der 51. Minute. Den folgenden Schlenzer von Masmanidis hatten viele Eupener Anhänger schon im Tor gesehen. Kurz darauf entging derselbe Spieler knapp einer zweiten Gelben Karte wegen Meckerns.
Dann stürmte Teruel die linke Außenbahn entlang, sah die mitgelaufenen Spieler in der Mitte und Enes Saglik brauchte aus drei Metern nur noch zum 2:3-Anschlusstreffer einzuschieben (54.) - Wiederauferstehung innerhalb von knapp fünf Minuten. Angetrieben von den 1500 Zuschauern kam die AS zu weiteren Gelegenheiten, die aber teils fahrlässig vergeben wurden (Espinal, Ciani). In der 78. Minute hatte Eupen sogar Glück, bei einem Konter der Gäste nicht das vierte Gegentor hinnehmen zu müssen.
Chance verpasst
Kurz vor Schluss wurde die AS Eupen dann doch für ihre Mühen belohnt: Saglik versuchte es aus der Distanz, Van den Noortgaete konnte den Ball nicht festhalten und Sven Biermann nutzte den Abpraller aus kurzer Distanz zum vielumjubelten Ausgleich. Gleich der zweite Treffer für den 19-jährigen Kelmiser.
Nach dem Schlusspfiff konnten sich die AS-Spieler dennoch nicht richtig freuen. Trotz der gelungenen Aufholjagd überwog das Gefühl, angesichts der Patzer seitens der Konkurrenten eine große Chance verpasst zu haben. Charleroi bleibt mit 68 Punkten aus 30 Spielen souverän an der Spitze, dahinter folgen Ostende und Eupen mit jeweils 62 Punkten. Am Mittwoch kommt es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Ostende und Eupen, Charleroi muss zum FC Brussels.
Archivbild: Virginie Lefour (belga)
es war toll zu sehen wie die fans hinter der mannschaft standen nach dem 0-3!
es wurde klasse angefeuert, das hat die junge mannschaft der as eupen auch verdient.
und man spürte richtig wie froh die leute waren über den erhalt der lizenz, was das wichtigste war gestern.
weiter immer weiter