In einer Pressekonferenz beschrieb Mettepenningen Léonard als einen Geisterfahrer, der glaube, die anderen führen in die falsche Richtung.
Jürgen Mettepenningen spricht von einer surrealistischen Haltung, die für ihn nicht länger tragbar war.
Außerdem wirft er Erzbischof Léonard vor, mit seiner Führungsposition in der Katholischen Kirche nicht verantwortungsvoll umzugehen.
Louvain-la-Neuve: Léonard nicht mehr erwünscht
Die Akademiker der UCL fordern den Rücktritt Léonards als Präsident der Schulträgerschaft. Wie viele Unterschriften bereits gesammelt wurden, ist nicht bekannt.
Der Rektor der Universität, Bruno Delvaux, unterstützt die Aktion nicht. Er ist der Meinung, die Angelegenheit sollte intern geregelt werden.

Angekündigtes Schweigen gebrochen
Erzbischof Léonard hatte gestern noch einmal seine Äußerungen von Mittwoch kommentiert, wonach pädophile Priester, die nicht mehr im Dienst sind, straffrei ausgehen sollten.
Er sei missverstanden worden und wolle sich auf keinen Fall in die Arbeit der Justiz einmischen, erklärte Léonard im Anschluss an eine Allerheiligenfeier in Woluwé-Saint-Lambert.
Eigentlich hatte der Erzbischof angekündigt, in der Sache bis Weihnachten öffentlich schweigen zu wollen.
Klage gegen Léonard
Der flämische Politiker und Rechtsanwalt Jean-Marie De Meester hat Klage gegen Erzbischof Léonard eingereicht. Er wirft dem Primas der katholischen Kirche in Belgien vor, mit seinen Äußerungen über Aidskranke gegen das Anti-Diskriminierungsgesetz verstoßen zu haben. De Meester hat auch beim Zentrum für Chancengleichheit und Rassismusbekämpfung Beschwerde hinterlegt.
Léonard hatte öffentlich erklärt, die Immunschwächekrankheit Aids sei eine "Art von immanenter Gerechtigkeit" für den Missbrauch der Liebe. Bereits kurz nach seiner Ernennung Anfang des Jahres hatte sich Léonard negativ über die Homosexualität geäußert.
rtbf/jp/km - Bild: belga