Stolz präsentierten die Gemeindevertreter am Samstag ihr Projekt. Für 700.000 Euro ist der ehemalige Kirmesplatz hergerichtet worden: mit Bepflasterung und Begrünung, Parkplätzen, einem Konzertpavillon und 700 Metern neuen Fußwegen auf dem Herzog-Limburg-Wanderweg. Die Wallonische Region hat das Projekt im Rahmen der Ländlichen Entwicklung gefördert.
Bürgermeister Alfred Lecerf sieht darin ein Aushängeschild für die Gemeinde Lontzen: "Es ist ein Plus für die Ortschaft Walhorn. Es wird sehr viel in Ostbelgien gewandert. Das ist unsere touristische Entwicklung im Norden der DG: Rad- und Wanderzentrum zu werden im euregionalen Tourismuskonzept."
Eine neue Säule mit Krone, wie sie auch entlang des Herzoglimburgwegs in Henri-Chapelle, Limbourg und Rolduc steht, markiert nicht nur die Wanderstation, sondern erinnert auch an die historischen Verbindungen zwischen Walhorn und der Abtei Rolduc in den Niederlanden. Fahnenschwenker und Ritter der Rolduc-Gilde gestalteten die Eröffnung deshalb auch mit. Eine Gruppe des Tanzzentrums Walhorn trat neben dem Spielmannszug im neuen Pavillon auf, der künftig für Sommerkonzerte genutzt werden soll.
Für die Dorfbevölkerung ist der Platz aber vor allem der Ort, wo die alljährliche große Kirmes stattfindet. Deshalb waren auch nicht alle mit der Umbenennung in Rolduc-Platz einverstanden. Auch über die Ausführungsarbeiten wurde gestritten. Vereinsvertreter monieren unter anderem die zu schmale Zufahrt für LKW, die die Kirmes mit Material und Getränken beliefern, und die Rasen-Parkplätze mit Plastikgittern, die dem Gewicht womöglich nicht standhalten. Alain Aldenhoff, Vizepräsident der Vereinsgemeinschaft, meint: "Das größte Problem in unseren Augen war eigentlich das Gefälle. Vorher gab es ein gleichmäßiges Gefälle von der Straße bis zum hinteren Punkt. Jetzt hat man diesen Platz sehr gerade hergerichtet und das eigentliche Gefälle auf die letzten 15-16 Meter reduziert. Am Anfang des Geländes ist das Gefälle jetzt steiler als vorher, womit wir jetzt natürlich leben müssen."
Mit einem Augenzwinkern schenkte der verantwortliche Architekt den Vereinsvertretern bei der Einweihung Biergläser, die man bei jeder Neigung aufstellen kann, ohne dass sie umfallen. Alain Aldenhoff hat es gleich ausprobiert. "Wir alle nehmen das jetzt mit Humor, da sich das Endprodukt doch sehen lassen kann."
Michaela Brück