Hier wird nicht zum ersten Mal der rote Teppich ausgerollt. Dass es in dem bis vor ein paar Jahren doch ziemlich heruntergekommenen Schloss aus dem 17. Jahrhundert wieder gehoben festlich zugeht, kam so: "Anlässlich der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Niederlassung unserer Firma in Luxemburg hat der frühere Bürgermeister von Clervaux meinen Vater auf die Schlossruine in Ursfeld hingewiesen, die zum Verkauf stand. Er hat sich sofort darin verliebt und so hat vor elf Jahren alles angefangen", erklärt Diana Lodomez.
10 Millionen Euro für den Traum vom Schloss
Zusammen mit dem Ausbau hat die Unternehmerfamilie Lodomez nun rund zehn Millionen Euro in ihren Traum vom Schloss investiert - ein Traum, den mit Blick auf die Einnahmen möglichst viele als Hotelgäste mitträumen sollten. Bei einer Auslastung von über 80 Prozent entschieden sich die Lodomez‘ dafür, das Schloss noch auszudehnen.
Die Tochter Diana Lodomez kümmert sich heute um die Öffentlichkeitsarbeit des "Château d’Urspelt" – ihr Mann Yannick Ruth ist der Geschäftsführer... "Am Anfang hat man uns für verrückt gehalten - aber es hat sich gelohnt. Von 2005 bis 2008 haben wir mit unserem eigenen Bauunternehmen den ersten Teil renoviert und durch die steigende Nachfrage an den Wochenenden haben wir nun in einem Anbau 30 weitere Zimmer hergerichtet", so Diana Lodomez.
Anbau 30 weiterer Zimmer
Dabei musste der neue Flügel sich in den denkmalgeschützten Rahmen einfügen. Das gilt für den Anbau an sich - und für die neuen Zimmer und Suiten, teils mit integriertem Bad und alle mit moderner Technik… "Die Zimmer sollten anziehend wirken, den Aspekt Schloss mit dem Modernen verbinden. Das hat mich schon ein paar schlaflose Nächte gekostet", erklärt Diana Lodomez.
Nicht nur die Nächte sollen die Gäste im "Château d’Urspelt" möglichst (gut) verbringen – auch für das Wohlbefinden über Tag ist hinreichend gesorgt, mit Wellnessbereich innen wie auβen auf der neuen Sonnenterrasse…
Und wieder andere nutzen den "schönsten Tag in ihrem Leben", um in die Nacht hinein zu feiern… "Da wären die Hochzeiten - wir haben davon 45 in diesem Jahr. Dann die Individualreisenden - das wollen wir mit den neuen Zimmern an den Wochenenden noch ausbauen. Auβerdem Tagungen und Seminare, private Feiern, Unternehmensfeste - hier ist alles möglich", so Lodomez.
Restaurant steht jedem offen
Nun ist Urspelt trotz seiner reizvollen Lage nicht der Nabel der Welt. Diana Lodomez hat kräftig die Werbetrommel rühren müssen - auf dem asiatischen Markt und auch auf Messen und Workshops in London, Rotterdam oder Köln mit Blick auf potenzielle Gäste aus den Nachbarländern. "Man kann sich in diese Aufgabe verlieben - dafür muss man die Menschen mögen, mit dem Gast fühlen, seine Erwartungen spüren und sie bestmöglich erfüllen."
Übrigens: Um das "Château d’Urspelt" zu besuchen, muss man nicht gleich dort übernachten oder heiraten. Das Restaurant steht auf Reservierung jedem offen…
Text und Bilder: Stephan Pesch