Ein Heimspiel sozusagen für die Eifeler Umweltschöffen und die anderen Vertreter aus den Gemeinderäten. Und für André Balon, den Vorsitzenden des etwas umständlich umschriebenen Sektors "Verwertung und Sauberkeit" beim Zweckverband AIVE, die Möglichkeit, den hiesigen Gemeinden und ihren Bewohnern in Sachen Mülltrennung nochmal ein besonders gutes Zeugnis auszustellen.
Diese Disziplin will der Zweckverband über seine Umweltberater oder Aktionen wie die "Saubere Gemeinde" fördern und vor allem durch praktische Angebote, wie die 53 Containerparks in ihrem Einzugsgebiet. Dass beim Abtransport wieder alles auf einen Haufen komme, widerlegt Idelux-Generaldirektor Fabian Collard - das gehe schon nicht wegen der Weiterverwertung der Abfälle etwa durch die Biomethanisierung zur Gewinnung von Strom und Wärme.
Im vergangenen Jahr wurden noch 25.000 Tonnen auf der Deponie in Habay dauerhaft "vergraben". 2011 war es in Habay und dem inzwischen von Amts wegen geschlossenen Zentrum in Tenneville das Doppelte und vor zehn Jahren fast das Sechsfache. Immerhin lässt sich mit Müll ja auch Geld machen, räumt Fabian Collard ein.
Daneben gelte es, neuen Abfallrichtlinien der Europäischen Union oder finanzpolitischen Entscheidungen der Wallonischen Region Rechnung zu tragen.
Den Verlust durch den Wegfall der wallonischen Gelder für das Sammeln und Behandeln von Sonderabfällen wie Sprühdosen beziffert die AIVE auf eine halbe Million Euro im Jahr. Hinzu kommt die seit dem 1. April geltende LKW-Maut, die den Zweckverband bis Jahresende etwa 250.000 Euro kosten könnte. Über den sogenannten "coût-vérité", den tatsächlichen Kostenpreis, muss das verpflichtend umgelegt werden auf die angeschlossenen Gemeinden und damit auf den Bürger.
Interne Einsparungen haben dazu geführt, dass für das abgelaufene Jahr sogar ein leichtes Plus bleibt. Und als Vorsitzender des Sektors hat sich André Balon persönlich dazu verpflichtet, dass es in den drei kommenden Jahren keine weitere Erhöhung für die Gemeinden gebe.
Text und Bild: Stephan Pesch/BRF