Über das neue Institut in Eupen koordinieren die beiden Partneruniversitäten künftig Forschungstätigkeiten, die für die DG besondere Bedeutung haben. Außerdem wird das Institut direkter Ansprechpartner für Unternehmen und Einrichtungen.
Unter Hinweis auf eine seit langem bestehende enge Verbindung, betonte die Kölner Prorektorin, Prof. Dr. Gudrun Gersmann, dass die Uni Köln im Zuge ihrer Internationalisierungsstrategie engere wissenschaftliche Beziehungen mit den Benelux-Ländern eingehen wolle. Als praktisches Beispiel nannte die Prorektorin die Behindertenpädagogik: "Wir denken, dass es für die Lehrerausbildung eine sehr interessante Kooperation wird. So könnten Praktika für Kölner Studenten angeboten werden oder dass DG-Studenten sich in Köln über das Thema Inklusion informieren."
Bildungsminister Harald Mollers hob neue Chancen bei der Aufwertung der Lehrerausbildung hervor: "Überall in Europa entwickelt sich der Primarschullehrer zu einem Masterstudiengang und wir müssen uns auch überlegen, ob wir angesichts der vielen Herausforderungen, die der Beruf mit sich bringt, nicht noch mehr Inhalte in das Erlernen des Beruf packen müssen - sprich: in das Studium."
Für die KU Leuven äusserte Rektor Rik Torfs die Erwartung, durch die neue Kooperation den bisherigen Transfer verstärken zu können und meinte: "Es ist immer gut, mit wenigen Partnern zusammenzuarbeiten. Dann gibt es weniger Bürokratie und mehr Vertrauen zwischen den Partnern."
Ministerpräsident Oliver Paasch sieht die Errichtung des Instituts nicht nur als ambitionierten Baustein für die Rolle der DG als Schnittstelle internationaler Kooperationen zwischen Belgien und deutschsprachigen Ländern in Europa an: "Wir versuchen seit vielen Jahren, die Vielfalt der Hochschulen und Universitäten für uns als Deutschsprachige Gemeinschaft mit ihren Bürgern nutzbar zu machen. Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten viele Verträge mit Universitäten abgeschlossen und heute erleben wir einen wirklichen Höhepunkt mit zwei so renommierten Universitäten wie Köln und Löwen."
Der Löwener Vize-Rektor Dany Pieters richtete den Blick noch weiter und ging auf ein Beispiel aus der Praxis ein: "In der Grenzregion ist die europäische Integration am meisten zu fühlen. Wenn die Grenzen morgen geschlossen würden, wären die Auswirkungen hier am meisten spürbar. Das gibt uns die Möglichkeit, viele Phänomene zu betrachten. Wenn zum Beispiel einer in Belgien wohnt, in Deutschland arbeitet oder die Kinder in Luxemburg zur Schule gehen."
Es sei gelungen, wirklich etwas aufzustellen, dass entgegen so vieler Kooperationen einen echten Mehrwert sprich "mehr Sein als Schein" aufweise, sagte der Löwener Universitätsrektor Rik Torfs.
rkr - Bild: Siska Gremmelprez (belga)