Ein fast 30 Jahre altes Provisorium gehört jetzt der Vergangenheit an. "Endlich haben wir jetzt Platz, schöne Räume und neue Geräte, um zu arbeiten" - so lässt sich die allgemeine Stimmung beschreiben, die in der neuen nuklearmedizinischen Abteilung des Eupener Krankenhauses herrscht.
Krankenhausdirektor Dany Havenith argumentiert, dass Patienten jetzt nicht mehr benachbarte Kliniken mit hochmodernen Geräten aufsuchen müssen. "Es bedarf einer Verbleiung des gesamten Traktes, da hier ja mit Nuklearmaterial gearbeitet wird. Wir haben aber auch eine neue Gammakamera, das Instrument, mit dem nuklearmedizinische Untersuchungen durchgeführt werden", erklärt Havenith.
Die Gammakamera kostet 400.000 Euro und wurde von der Deutschsprachigen Gemeinschaft co-finanziert. Insgesamt liegen die Investitionen nach Angaben von Dany Havenith bei 1,5 bis 1,8 Millionen Euro.
Im Wartezimmer bereitet sich eine Patientin auf eine Szintigraphie vor. Es handelt sich um ein bildgebendes Verfahren der Nuklearmedizin. Den Patienten werden dabei radioaktive Produkte injiziert. Ziel ist es, die Organfunktion darzustellen. "Wir haben ganz viele Schilddrüsenuntersuchungen. Da kommen die Patienten morgens hierher, wir legen einen Katheter und nehmen im Abstand von zwanzig Minuten Blut ab und machen die Szintigraphie", erklärt Brigitte Gillessen, Pflegerin und Technikerin.
"Dann werden Knochen-Szintigraphien gemacht, das heißt der Patient bekommt eine Spritze und muss vier Stunden später nochmal wiederkommen. Und die Aufnahmen werden gemacht. Man schaut, ob Brüche da sind, ob Metasthasen da sind, es gib viele verschiedene Gründe, weshalb Patienten geschickt werden."
Für das Eupener Krankenhaus ist dies ein weiterer Schritt, um sich in der Region zu positionieren. "Die Nuklearmedizin ist eine medizinisch-technische Abteilung, das heißt, sie arbeitet anderen medizinischen Fachbereichen zu: Kardiologie, Onkologie und auch den Hausärzten. Zur Grundversorgung gehört die Nuklearmedizin dazu."
Dr. Didier Frippiat, der neue Chefarzt, der seit wenigen Wochen im Amt ist, will weitere Ziele in Angriff nehmen und Prioritäten setzen, die auf einem Aktionsplan beruhen. "Wir müssen den Aktionsplan von 2013 umsetzen. Prioritär sind der Notdienst, die Auslastung der OP-Trakts, die Tagesklinik, die Annäherung zu St. Vith, die Kooperation mit dem CHC, das sind so einige Baustellen", sagt Dr. Frippiat.
Das St. Nikolaus-Hospital hat also noch viele Pläne für die nächsten Jahre. Die Aufgabe wird nicht leicht sein.
cd/km - Bild: BRF Fernsehen