Vor sieben Jahren wurde das Tivoli-Stadion von der Alemannia Aachen gebaut, konnte aber, auch wegen des Abstiegs, nicht gehalten werden. Aachen kaufte es für den symbolischen Betrag von einem Euro. Seitdem hagelt es regelmäßig Schlagzeilen über bauliche Schäden. Zuletzt erst diese Woche, als sogar über einen möglichen Abriss spekuliert wurde. Die neuen Schäden sollen nicht so weitreichend sein, sagt Axel Costard von der Stadt Aachen dem BRF.
"Also statisch gesehen gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Anzeichen dafür, dass es irgendwelche Mängel dort gibt. Die Mängel betreffen im Moment ausschließlich die technischen Anlagen. Also von einem Abriss kann überhaupt gar keine Rede sein, da wurde auch viel spekuliert im Vorfeld, aber an diesen Spekulationen möchten wir uns eigentlich nicht beteiligen."
Einzelheiten zum Umfang der Mängel oder dem finanziellen Ausmaß möchte man aber dennoch erst nach der jetzigen Prüfung bekanntgeben. Das sagte auch Oberbürgermeister Marcel Philipp im Stadtrat. Die Kosten seien nicht so hoch wie gedacht, genauere Einschätzungen gibt es aber nur über die nähere Zukunft.
"Es ist zuletzt auch mal von kleineren Summen die Rede gewesen um das Stadion für den Saisonstart 2016/2017 fit zu machen. Da geht es um Größenordnungen von rund 200.000 Euro. Das liegt auf jeden Fall näher an der Wahrheit, als das, was zuletzt spekuliert worden ist im Hinblick auf den Saisonstart 2016/2017", erklärt Axel Costard.
Mängel gab es schon mal am Stadion. So setzt sich die Stadt Aachen zur Zeit noch mit dem damaligen Generalunternehmer juristisch auseinander. Dies laufe aber parallel zu den aktuellen Prüfungen ab. Und die Unklarheiten weiten sich auch auf die Ursachen der Schäden aus.
"Das ist die Frage, wer da der Verursacher ist. Aber gerade zum Verursacher können wir gar keine Aussagen im Moment treffen. Es sind zum Beispiel auch Instandhaltungs- und Wartungsaufgaben unterblieben und da muss man sehen, wer derjenige ist, der dafür verantwortlich ist. Insofern kann man da wirklich noch keine Aussage treffen", so Costard.
Darüber, welche Mängel nun vorliegen, waren sich in der Vergangenheit noch nicht einmal die Gutachterunternehmen einig. Die Aachener Zeitung berichtete, dass zum Beispiel der TÜV die Sicherheitsanlagen zweimal ohne Beanstandung durchgewinkt hatte.
Die dritte Prüfung wurde von einem anderen Unternehmen durchgeführt. Der Prüfbericht bemängelte beispielsweise den Brandschutz. Und bei der Dachkonstruktion sei sogar ein Büro zu unterschiedlichen Auffassungen darüber gekommen, ob nachgebessert werden müsse oder nicht. Es bleibt abzuwarten, was die Stadt selbst nun herausfindet.
Talea Kreienbrock - Bild: BRF