Es ist das neuste Mitglied in der Produktfamilie von Stassen. Der Abtei-Cidre ist ein Getränk an der Grenze zwischen traditionell gebrautem Apfelwein und Bier. Ein einzigartiges Produkt, das der Schaumweinhersteller gemeinsam mit den Braumeistern von Val-Dieu entwickelt hat und das nun pünktlich zum 800-jährigen Jubiläum der Abtei auf den Markt kommt.
"Im Cidre der Abtei Val-Dieu werden vor allem Äpfel aus der Region verwendet", erklärt Jean-Pierre Stassen, der Leiter der Entwicklungsabteilung bei Stassen. "Um die Herkunft und die Sorten der Äpfel zu garantieren, haben wir das ehemalige Einzugsgebiet der Abtei kartographieren lassen. So wird die Authentizität der Früchte, die in dem Rezept verwendet werden, garantiert. Auch beim Rezept haben wir die Tradition der Abteibiere respektiert, die in der Flasche nachgären. So sind wir auf die Idee gekommen, auch unser Produkt im Tank nachgären zu lassen. So entsteht auf natürliche Weise Kohlendioxid. Der Cidre sprudelt zwar nicht, bildet aber eine Schaumkrone, wie beim Bier. Die helle Variante ist ganz leicht getrübt und erstaunlich fruchtig und die Dunkle wirklich wie ein Dunkelbier gefärbt, mit Geschmacksnoten von Rauch und Caramel. Das ist ein Cidre mit sehr viel Charakter. Sein Alkoholgehalt liegt ein bisschen höher, bei 7,5 Prozent. Der helle liegt bei 6,5 Prozent."
Eine fast schon natürliche Annäherung zwischen Cidrerie und Abtei, die dem Unternehmen neue Zielgruppen erschließen soll. Seit der Übernahme durch die Heineken-Gruppe hat Stassen einiges investiert, zum Beispiel, um seine Produktionslinien zu modernisieren. Außerdem wurde die Entwicklungsabteilung ausgebaut.
Mittlerweile arbeiten 120 Vollzeitäquivalente in Aubel - bei einer Produktion von 400.000 Hektolitern im letzten Jahr. Tendenz steigend, erklärt die Marketingverantwortliche von Stassen, Géraldine Bauvin. "Der Markt für Cidre vergrößert sich ständig. Aktuell haben wir Wachstumsraten von rund acht Prozent. Das ist weitaus mehr als in den meisten anderen Bereichen und damit sehr vielversprechend. In Belgien wird im Jahr pro Kopf weniger als ein Liter Cidre getrunken. Da ist also noch einiges an Potential, wenn man bedenkt, dass die Leute in England ungefähr zehn Liter pro Kopf und pro Jahr konsumieren."
Ein Wachstumspotential, von dem man in Aubel ein möglichst großes Stück abhaben möchte. Dazu wurde jetzt auch das Angebot im Premiumsegment erweitert. Drei neue Sorten, davon eine "Cuvée Rosé" aus Äpfeln mit rosa Fruchtfleisch und ein "Grand Cru du pays d'Aubel".
"Der Anschluss an die Heineken-Grupe war für uns äußerst gewinnbringend. Wir haben von einem Jahr aufs nächste über 10.000 Flaschen mehr produziert und diese Perspektiven werden sich in den kommenden Jahren noch weiter entwickeln", sagt Géraldine Bauvin.
Durch die Übernahme der Cidrerie von Aubel ist die Heineken-Gruppe zum Weltmarktführer in diesem Bereich aufgestiegen. In Aubel selbst feiert man darüber hinaus in diesem Jahr das 120-jährige Bestehen der Cidrerie.
Anne Kelleter