Das Ameler Gemeindekollegium hat auf die Vorwürfe der Bürgerinitiative in Sachen Renogen reagiert. Statt des bedingt günstigen Gutachtens für eine neue Filteranlage hätte die B.I. Kaiserbaracke lieber ein negatives Gutachten gesehen. Vor Einbau eines neuen Filtersystems müsse gewährleistet sein, dass die Öfen die nötige Verbrennungstemperatur erbringen können.
Genau das sei eine der Bedingungen, die es in sein Gutachten geschrieben habe, argumentiert das Gemeindekollegium. Es könne aber konsequenterweise nicht gegen eine Filteranlage sein, die es selbst gefordert habe. Die Bürgerinitiative hatte die Gemeinde auch der "Untätigkeit" und der "Verschleierungspolitik" bezichtigt.
Das will Amels Bürgermeister Klaus Schumacher nicht auf sich und seinem Kollegium sitzen lassen. Der Umweltschöffe stehe ständig in Kontakt mit der Bürgerinitiative, so Schumacher. Alle Dokumente in der Angelegenheit würden dem Kollegium, dem Juristen und der Initiative zugeleitet. "Mehr können wir nicht offenlegen", so Schumacher.
Auch Umweltschöffe Stephan Wiesemes wehrt sich gegen die Vorwürfe. "Allein schon die Auferlegung der sektoriellen Bedingung, das heißt die Konsequenz, dass diese Filtertechnik überhaupt gebaut werden muss, ist eine Forderung der Gemeinde Amel", so Wiesemes. Außerdem haben man vor dem erstinstanzlichen Gericht in Eupen durchgesetzt, dass Renogen kein Plastik mehr verbrennen dürfe. Auch das werde wöchentlich von einem Umweltbeamten und der Polizei kontrolliert.
Das Ameler Gemeindekollegium kündigte im Übrigen an, Bodenanalysen in Auftrag geben zu wollen. So solle festgestellt werden, inwiefern der Boden durch Dioxin belastet sei. Um über Vergleichswerte zu verfügen will das Kollegium die Proben an verschiedenen Stellen in der Gemeinde Amel entnehmen lassen.
Stephan Pesch