Der ehemalige Astronaut hielt den Vortrag "Europa von oben". Er war im Rahmen des Karlspreises eingeladen worden. Die besondere Perspektive auf Europa aus dem Weltraum und die Zusammenarbeit europäischer Forscher standen im Mittelpunkt.
Der Zuschauerandrang war groß. Fast jeder Platz im Hörsaal war besetzt. Die Besucher - viele Studenten und andere Interessierte - wollten den Mann sehen, der unter anderem an Bord der Raumstation ISS gearbeitet hat.
Ob Wüstenformationen, Regenwaldrodungen oder Wetterphänomene von oben, mit Filmen von der ISS konnten die Zuschauer wie in eine andere Welt eintauchen. Reiter sagte, er sei überrascht gewesen, dass Europa von oben tatsächlich wie auf der Landkarte aussähe.
Ländergrenzen sind aber nicht eingezeichnet - und auch bei der Arbeit der Europäischen Weltraumorganisation ESA gibt es sie nicht: "Die Europäische Raumfahrtagentur hat 22 Mitgliedsländer und das was wir geschafft haben, hätte keiner von denen alleine machen können, sondern nur zusammen", betont Dr. Thomas Reiter.
Die Faszination des Blicks auf die Erde von oben will der ehemalige Astronaut mit anderen teilen: "Gerade vor dem Hintergrund von so vielen Themen, mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen, was also mit dem Miteinander hier auf der Oberfläche dieses Planeten zu tun hat, liegt es natürlich nahe, die Eindrücke, die man gesammelt hat, mit den Menschen zu teilen."
Mit einem virtuellen Gang durch die Raumstation konnte Reiter vor allem die Technikversierten faszinieren. Er erklärte die von der ESA gebauten Module.
Professor Marcus Baumann, Rektor der FH Aachen, war stolz, den Technikbotschafter an der Hochschule begrüßen zu dürfen: "Die Gelegenheit, einen so berühmten Astronauten persönlich kennenzulernen und dann aus seinem Erfahrungsschatz etwas zu hören, ist ganz großartig."
tal/est - Fotos: Talea Kreienbock