Das Gericht Erster Instanz in Eupen hat seit Donnerstag einen neuen Präsidenten: Charles Heindrichs übernimmt das Amt von Rolf Lennertz, der im September in den Ruhestand tritt, allerdings weiterhin als Ersatzrichter zur Verfügung stehen wird.
Rolf Lennertz hat die Entstehung des Gerichtsbezirks miterlebt. Verwöhnt waren die Mitarbeiter nie. Zu wenig Personal, zu wenig Magistrate, zu wenig Räumlichkeiten. Damit haben alle, die den Gerichtsbezirk mit aufgebaut haben lernen müssen, zu leben. So auch Rolf Lennertz, der 21 Jahre lang Prokurator des Königs war, bevor er im Februar 2011 als Nachfolger von Leo Stangherlin zum neuen Präsidenten des Gerichts Erster Instanz ernannt wurde und den Eid ablegte.
Zwei Ereignisse, die seine Amtszeit als Gerichtspräsident geprägt haben, sind der Besuch der damaligen Justizministerin Turtelboom und der Streik des Gerichtspersonals wegen einer neuen Laufbahnregelung. Doch das Wichtigste ist in seinen Augen die Tatsache, dass es mit vereinten Kräften gelang, das Gericht Erster Instanz in Eupen trotz der Reform der Gerichtsbezirke überleben zu lassen. Und das bei einem guten Betriebsklima.
Sein Nachfolger Charles Heindrichs kennt die Probleme, mit denen die Justiz konfrontiert ist. Immerhin ist er ein alter Hase. 13 Jahre hat er in Lüttich und 12 weitere in Welkenraedt als Anwalt gearbeitet. Seit neun Jahren übt er das Amt des Richters in Eupen aus. Seine Ernennung zum Präsidenten des Gerichts Erster Instanz in Eupen ist ein weiterer Sprung in seiner Karriere.
Charles Heindrichs wird als neuer Präsident wohl das erleben, worauf Rolf Lennertz vergeblich gewartet hat - die Realisierung des neuen Justizgebäudes.
cd/km - Bild: BRF Fernsehen