Zum elften Mal sind die "Aktionstage Politische Bildung" 2016 in der DG vertreten. Der wissenschaftliche Leiter, Dr. Herbert Ruland, und GrenzGeschichteDG haben das vierwöchige Programm zusammengestellt.
"Die Aktionstage für Politische Bildung haben mittlerweile fast schon einen Selbstläufer-Effekt. Wir werden angesprochen von den verschiedensten Organisationen, die sich freuen, in einem gemeinsamen Angebot in der ganzen Deutschsprachigen Gemeinschaft breit beworben zu werden", erklärt Ruland.
Die Angebote richten sich an ganz unterschiedliche Teilnehmer. Das Stück "Rebellion 1830" am Dienstag (19.4.) um 20 Uhr im Alten Schlachthof in Eupen lässt den ersten (Tuch-)Arbeiteraufstand in Aachen Revue passieren - eher etwas für Erwachsene und ältere Schüler.
Weiter geht es zum Beispiel mit Filmen wie "Mustang", in dem fünf türkische Schwestern sich gegen die konservativen Vorstellungen der Dorfgemeinschaft auflehnen und "Wir sind jung. Wir sind stark", einem Drama über von Jugendlichen ausgehenden Rassismus.
Fokus auf die DG
Der wissenschaftliche Leiter Ruland betont jedoch, dass die meisten Themen einen regionalen Bezug haben. Beispielsweise bringt die Ausstellung "Was damals Recht war ..." die Besucher auf die Spuren von von der Wehrmacht verurteilten Belgiern und im Mai führt der Kindergemeinderat aus Kelmis durch das ehemalige Neutral-Moresnet.
"Am meisten Furore machen werden natürlich die Erinnerungsfeiern zum 200-jährigen Gründungstag des Gebietes von Neutral-Moresnet am 22. Juni 1816", ist Ruland überzeugt. Deshalb sind gleich mehrere Veranstaltungen diesem Thema gewidmet.
Neutral-Moresnet war ein Gebiet, das von den Niederlanden und Preußen zugleich verwaltet wurde, da man sich über die dort vorkommenden Bodenschätze zunächst nicht einigen konnte. Die "Übergangslösung" mit nur 248 Einwohnern bestand dann aber doch bis zum Versailler Vertrag, mit durchgehend noch preußischer, teils absurder Gesetzgebung.
Auf der Seite von GrenzGeschichteDG sind alle Veranstaltungen, Daten und Wissenswertes zu finden. Die meisten Projekte verlangen keinen Eintritt.
Talea Kreienbrock