Emmanuel Lecoq aus Upigny bei Eghezée ist Kammerjäger - ein Beruf, der nicht stark verbreitet ist und vermutlich viele abschreckt. Mit Küchenschaben, Ungeziefer und Ratten kennt er sich aus. Seit 27 Jahren übt er diesen Beruf aus Leidenschaft aus.
Auf einem Gelände, das einsam zwischen Häusern liegt, geht der Kammerjäger möglichen Spuren von Ratten nach. Denn in der Nähe leben einige Hühner. Und die könnten die Nagetiere anziehen.
Der gelernte Agronom weiß, worauf es ankommt: "Ratten sollten nicht zur Plage werden. Dennoch sind sie in den Kanalisationen nützlich, weil sie dafür sorgen, dass diese nicht verstopfen. Wir müssen schauen, dass sie nicht zu zahlreich werden und nicht aus den Kanalisationen kriechen. Unsere Arbeit besteht darin, die Populationen in Grenzen zu halten und Häuser zu schützen."
3000 Euro gibt die Gemeinde Raeren für die Rattenbekämpfung aus. Seit sieben Jahren arbeitet sie mit dem selben Kammerjäger zusammen. "Der Rattenfänger von Raeren, nicht von Hameln, kommt zwei Mal im Jahr. Somit haben wir die Ratten im Griff. Es ist sehr wichtig, unser Dorf von der Hygiene her sauber zu halten", erklärt der Raerener Bürgermeister Hans-Dieter Laschet.
Auf dem Gelände wurden keine Spuren von Ratten entdeckt. Nächster Einsatzort sind Kanaldeckel an der Eupener Straße in Eynatten. Dort legt der Fachmann Köder für die Ratten aus, denn die nachtaktiven Tiere können zur Plage werden.
In der Großgemeinde Raeren fällt die Bilanz aber recht positiv aus: "Wir haben nur einige kleine Problemzonen ausgemacht. Nach zwei Tagen Arbeit haben wir in nur zwei Fällen Stellen entdeckt, wo zu viele Ratten vorkamen, doch das ist nichts Außergewöhnliches", sagt Kammerjäger Lecoq.
Das Problem ist, dass noch immer zu viele Essensreste im Kanal landen. Deshalb hat die Gemeinde Raeren auch eine Broschüre mit Tipps - zum Beispiel, keine Nahrungsmittel auf den Komposthaufen zu werfen oder in den Kanal zu schütten - herausgegeben, um die Verbreitung der Nagetiere einzugrenzen.
In den nächsten Jahren will man in Raeren weitere Anstrengungen unternehmen, um die Rattenpopulationen zu reduzieren.
Chantal Delhez