Nach dem Rücktritt von Joelle Milquet hat das Stühlerücken bei der CDH in der Föderation Brüssel-Wallonie begonnen. Das hat auch Auswirkungen auf den Bezirk Verviers. Weil Marie-Martine Schyns aus Herve das Amt der Bildungsministerin übernimmt, musste für sie ein Ersatz im Regionalparlament in Namur her. An erster Stelle stand der Malmedyer Bürgermeister Jean-Paul Bastin. Er verzichtet jedoch auf das Abgeordneten-Mandat, das mit seinem Bürgermeisteramt nicht vereinbar wäre. Heute Nachmittag gab er seine Entscheidung bekannt.
Eigentlich war es keine Überraschung. Malmedy stehe immer an erster Stelle, hatte Jean-Paul Bastin versichert - sollte sein Bürgermeisteramt nicht mit in einem anderen Mandat vereinbar sein. Und so fiel ihm die Entscheidung, auf den Abgeordneten-Sitz in Namur zu verzichten nicht schwer.
Auch wenn er ein wenig Wehmut im Herzen verspüre, so Bastin, sei die Wahl doch schnell auf das Bürgermeisteramt gefallen. Als Gründe nennt er die Nähe zur Bevökerung in Malmedy und das Vertrauen, das sie in ihn gesetzt habe.
An Stelle von Bastin wird jetzt Isabelle Stommen aus Welkenraedt Marie-Martine Schyns in Namur ersetzen. Für die ÖSHZ-Präsidentin ist es eine Herausforderung, die sie mit Respekt und auch ein wenig Furcht annimmt, weil es für sie eine ganz neue Aufgabe ist.
Isabelle Stommen aus Welkenraedt hat bereits für verschiedene Abgeordnete gearbeitet und so ist ihr die parlamentarische Arbeit nicht fremd. Schwerpunkte will die Französischlehrerin im Bereich Unterricht und Soziales setzen.
Die Entscheidung über die Nachfolge in Namur sei im Team gefallen, betonen alle Beteiligten zusammen mit Bezirkspräsident Benoit Pitance, der auch zur PK ins Malmedyer Rathaus gekommen war. Man habe lange diskutiert und dabei die Interessen der Gemeinden berücksichtigt. Bastins Entscheidung, in Malmedy zu bleiben, sei gut und richtig.
Bleibt noch die Nachfolgerin oder den Nachfolger von Isabelle Stommen als ÖSHZ-Präsidentin in Welkenraedt zu bestimmen. Noch am Montagabend soll es darüber Gespräche geben. Die Entscheidung soll so schnell wie möglich fallen.
avenir/vk - Bild: Stadt Malmedy