Er arbeitet im Hintergrund, sucht nach Details, Spuren und Veröffentlichungen, die die Deutschsprachige Gemeinschaft betreffen. Er stellt Kontakte her und geht jeder Information auf den Grund. Dabei geht er nach wissenschaftlichen Maßstäben vor: der Eupener Philologe, Publizist und Bibliograph Werner Mießen forscht unaufhörlich nach dem bibliographischen Erbe der DG.
Sein wohl größtes Werk ist die bislang vierbändige Bibliografie der DG. Dafür wurde er jetzt im St. Vither Rathaus mit dem Dr. Anton-Hecking-Schild des Geschichts- und Museumsvereins "Zwischen Venn und Schneifel" ausgezeichnet. Die einzig historische Auszeichnung mit überregionalem Profil in der DG wird alle zwei Jahre vom ZVS verliehen.
Els Herrebout, die Leiterin des Staatsarchivs Eupen, unterstrich in ihrer Laudatio die akribische Vorgehensweise bei der Erstellung seiner Bibliografie und zeichnete ein Porträt der Persönlichkeit Mießens. Er selber zeigte sich sehr bescheiden. "Ich bin natürlich sehr froh, dass der Geschichtsverein mich so ehrt. Ich war wirklich überrascht, weil ich ja eigentlich kein Historiker bin, sondern Bibliograph."
Das Verfassen der Bibliographie der DG bezeichnete Herrebout als Sucht. "Ein bisschen pathologisch ist es vielleicht, aber keine Sucht", meinte dazu der Preisträger. "Es macht mir einfach Spaß, man kommt viel herum und hat mit vielen netten Leuten zu tun. Und man lernt enorm viel."
Text und Bilder: Chantal Delhez