Der «Vater der Südtirol-Autonomie» starb am Morgen im Alter von 96 Jahren in Bozen. Das teilte der derzeitige Südtiroler Landeshauptmann Luis Durnwalder mit. Magnago, der von 1960 bis 1989 Regierungschef in Bozen war, hatte energisch und erfolgreich die Autonomie Südtirols in Italien abgesichert.
Diese war zwar bereits seit 1969 vertraglich geregelt, wurde aber erst im Jahr 1992 wechselseitig angenommen. Der Sohn eines italienischen Vaters und einer deutschsprachigen Südtirolerin gilt auch als Wegbereiter für ein Europa der Regionen.
Erheblichen Einfluss hatte Magnago auch auf die Autonomiebestrebungen im deutschen Sprachgebiet Belgiens. Auf Einladung der Eumavia hielt Magnago 1971 in St. Vith einen vielbeachteten Vortrag über die Autonomiebewegung Südtirols und die Rolle seiner Südtiroler Volkspartei. Seine Botschaft an die deutschsprachigen Ostbelgier lautete: Nehmt euer Schicksal selbst in die Hand.
dpa