Umfangreiche archäologische Untersuchungen haben ergeben, dass Kaiser Trajan höchstpersönlich die Baumaßnahme in Auftrag gegeben hat. Trajan herrschte von 98 bis 117 nach Christus.
"Durch den Umstand, dass der Kaiser hier persönlich aktiv wurde, ist die Bedeutung des Ortes in einem neuen Licht zu sehen", erklärt Andreas Schaub, Stadtarchäologe in Aachen. "Wir halten es durchaus für möglich, dass das Gemeinwesen des römischen Aachen einen gewissen Status hatte, an den wir früher nicht so richtig geglaubt haben."
"Entweder war Aachen Zentrum einer Gebietskörperschaft, wir nennen das Civitas. Oder vielleicht hatte es sogar Stadtrecht, Municipium, was wir bislang nicht wussten. Das wäre ein vergleichbarer Titel, den Tongeren zum Beispiel getragen hat in der Antike. Dieser Stein wird diese Diskussion neu anheizen."
Entdeckt wurde der Stein bei Kanalarbeiten. Der bedeutendste Römerfund seit Jahren kann in den nächsten zwei Monaten kostenlos im Centre Charlemagne besichtigt werden.
mz/km - Bilder: Manuel Zimmermann/BRF