Dass die Gemeinde Burg Reuland von der neuen Mautpflicht besonders betroffen ist, wundert nicht, angesichts des starken LKW-Aufkommens von und nach Luxemburg. Jeden Monat verkehren nach Angaben von Bürgermeister Joseph Maraite auf der N62 insgesamt 18.000 Fahrzeuge, 14.000 auf der N827.
Genau darum wünscht sich die Gemeinde alles andere, als dass der Lkw-Verkehr von der nun mautpflichtigen N62 auf die N827 via Maldingen und Beho ausweicht. Wenn es nach ihr geht, sollte diese Verbindung darum auch unter die Mautpflicht fallen.
"Das ist ein frommer Wunsch unsererseits. Da ist eigentlich in der Form noch nicht drüber gesprochen worden", erklärt Bürgermeister Joseph Maraite. Die Gemeinde wird die Verantwortlichen von der Sofico nun kontaktieren. Das alles in Erwartung einer endgültigeren Lösung mit der geplanten Umgehungsstraße.
Auch Gemeinde muss Maut zahlen
Von der Mautpflicht ist aber nicht nur der Durchgangsverkehr betroffen, sondern auch die Gemeinde Burg Reuland selbst mit ihrem Fuhrpark. "Wir haben fünf Fahrzeuge über 3,5 Tonnen und von denen werden wir natürlich auch die Maut bezahlen müssen, wie andere Unternehmer oder Transporteure auch. Und das wird die Gemeinde schätzungsweise zwischen 12.000 und 15.000 Euro pro Jahr kosten“, sagt Bauschöffe Karl-Heinz Cornely.
"Unser Bauhof liegt ja hier in Grüfflingen direkt an der N62 und da ergibt es sich ja von alleine, dass wir die Straße tagtäglich benutzen Richtung Reuland. Viele Ortschaften liegen entlang der N62. Also wir kommen nicht daran vorbei, wir werden diese Straße benutzen müssen und deswegen auch bezahlen müssen."
Neben seinem Schöffenamt kommt Karl-Heinz Cornely auch als Landwirt mit der neuen Regelung in Berührung. Wobei Traktoren und Spezialfahrzeuge, die ausschließlich für die Land- oder Forstwirtschaft, für den Gartenbau oder die Fischzucht bestimmt sind, von der Kilometerabgabe befreit sind. Das muss aber per Email beantragt werden. "Man muss die Fahrzeugpapiere einscannen und damit eine Befreiung anfragen. Ich habe das gestern gemacht und meine Fahrzeuge sind jetzt befreit, ich kann nur allen Kollegen anraten, dies dringend zu tun."
Für mautpflichtige Einreisende wurden an Autobahngrenzübergängen wie Steinebrück elektronische Service-Points eingerichtet, an denen sie ihr Kennzeichen eingeben, die Maut begleichen und die On-Board-Unit beziehen können. Jeder Verstoß soll mit 1.000 Euro geahndet werden.
Text und Bilder: Stephan Pesch